Schichtdienst Verschobener Tagesrhythmus belastet das Herz

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Bei der Auswertung zeigte sich, dass Nachtarbeiter wesentlich stärker zu einer Hypertonie neigten als ihre nur tagsüber tätigen Kollegen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass Nachtarbeiter wesentlich stärker zu einer Hypertonie neigten als ihre nur tagsüber tätigen Kollegen. © bluedesign- stock.adobe.com

Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, sollten gut auf ihren Blutdruck achten. Wie in einer Erhebung sich herausstellte, sind Nachtarbeiter prädestiniert dafür, eine Hypertonie zu entwickeln.

Bei Patienten, die im Schichtdienst tätig sind, sollte man besonders auf den Blutdruck achten, denn Nachtarbeit erhöht das Risiko für eine Hypertonie. Zu diesem Schluss kommen chinesische Wissenschaftler um ­Zhihao ­Xiao von der Medizinischen Universität Nanjing.

Die Forscher werteten die Daten von mehr als 230.000 Teilnehmern einer britischen Langzeitstudie aus, die zwischen 2006 und 2010 rekrutiert und bis 2018 nachbeobachtet worden waren. Eine etwaige genetische Prädisposition zum Bluthochdruck wurde mit Hilfe eines Scores erfasst.

Bei der Auswertung zeigte sich, dass Nachtarbeiter wesentlich stärker zu einer Hypertonie neigten als ihre nur tagsüber tätigen Kollegen. Das Risiko stieg dabei mit zunehmender Frequenz der Nachtschichten an. Die Assoziation blieb auch bei Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren signifikant.

Zusätzlicher Effekt durch genetische Veranlagung

Davon abgesehen fanden die Forscher auch einen synergistischen Effekt zwischen Lebensstil und Genetik. Das Hypertonierisiko durch nächtlichen Broterwerb  und jenes durch genetische Vorbelastung verstärken sich demnach gegenseitig.

Quelle: Xiao Z et al. Mayo Clin Proc 2022; DOI: 10.1016/j.mayocp.2022.04.007.