COVID-19 Vitamin-D-Supplemente ohne Effekt
Mehr als die Hälfte nicht optimal versorgt
Teilnehmer waren 6.200 Patienten ab einem Alter von 16 Jahren, die bei Studieneinschluss keinerlei Vitamin-D-Supplemente einnahmen. Der Hälfte von ihnen wurde eine Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels angeboten. Dabei zeigte sich, dass mehr als die Hälfte der getesteten Probanden an einer suboptimalen Versorgung mit Vitamin D litt, definiert als ein 25(OH)D-Spiegel < 75 nmol/l. Sie erhielten sechs Monate lang eine Vitamin-D-Supplementierung in zwei verschiedenen Dosierungen (800 bzw. 3.200 IU/d).
Primärer Endpunkt war das Auftreten einer infektiösen Atemwegserkrankung binnen eines halben Jahres, sekundärer Endpunkt eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion, erläutern Dr. David Jolliffe von der Queen Mary University of London und Koautoren.
Unterschiede nicht signifikant
Im Vergleich zu 4,6 % in der nicht getesteten Gruppe entwickelten 5,7 % der Niedrigdosis-Probanden einen Atemwegsinfekt, unter der hohen Dosis waren es 5,0 %. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Für COVID-19 sah es ähnlich aus: Auch hier gab es keine substanzielle Differenz (2,6 % vs. 3,6 % vs. 3,0 %).
Somit konnte anhand eines unzureichend versorgten Kollektivs gezeigt werden, dass die Supplementierung mit Vitamin D weder die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen im Allgemeinen noch das Auftreten von COVID-19 verringert.
Quellen:
Jolliffe DA et al. BMJ 2022; 378: e071230; DOI: 10.1136/bmj-2022-07