Dreimonatsspritze versus Kombipille Was hilft besser nach Endometriose-Operation?
Depotgestagene können nicht nur die Schmerzen von Frauen mit Endometriose verringern. Auch die Notwendigkeit von Zweitlinienbehandlungen und erneuten Operationen wird reduziert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Wissenschaftlergruppe um Prof. Dr. Kevin Cooper vom NHS Grampian in Aberdeen.
In der multizentrischen klinischen PRE-EMPT-Studie verglich das Team die Effekte von Depotgestagen mit der Wirksamkeit der Kombinationspille hinsichtlich postoperativer Schmerzen bei Endometriose. Eingeschlossen in die Untersuchung waren 405 Frauen mit Endometriose der Stadien 1 und 2. Das Durchschnittsalter betrug 29 Jahre. Den Patientinnen stand entweder eine diagnostische Laparoskopie mit Herdsanierung oder eine konservative Operation bevor.
Die Frauen wurden in zwei Gruppen randomisiert: Die einen bekamen mit der Dreimonatsspritze bzw. einem Levonorgestrel-Intrauterinsystem ein Depotgestagen, die anderen erhielten ein kombiniertes orales Kontrazeptivum. Der primäre Endpunkt waren Schmerzen drei Jahre nach Randomisierung, ermittelt anhand des EHP-30*, eines spezifischen Fragebogens zur Erfassung der Lebensqualität bei Endometriose.
Das Ausmaß der Schmerzen hatte sich im Vergleich zu den präoperativen Werten um etwa 40 % in beiden Gruppen verringert. Auch in anderen Domänen des Fragebogens, die etwa auf das Empfinden von Kontrolle oder Machtlosigkeit, das emotionale Wohlbefinden, das Selbstbild oder auf die Beziehung zu den Kindern oder den Partner abzielten, zeigten sich über den gesamten Verlauf der drei Jahre Verbesserungen.
Beide Optionen sind demnach effektiv, resümieren Prof. Cooper und sein Team. Es habe sich aber gezeigt, dass Depotgestagene den Bedarf an Zweitlinientherapien oder weiteren Operationen verringern können (Hazard Ratio 0,67). Sie regen daher an, die Depotverfahren der Kombinationspille vorzuziehen.
Quelle: Endometriosis Health Profile 30, Cooper KG et al. BMJ 2024; 385: e 079006; doi: 10.1136/bmj-2023-079006