Benzodiazepin­abhängigkeit Was ist bei der Verordnung zu beachten?

Autor: Dr. Melanie Söchtig

Fragile Kristalle mit starkem Abhängigkeitspotenzial: Diazepam.
Fragile Kristalle mit starkem Abhängigkeitspotenzial: Diazepam. © Science Photo Library/ DENNIS KUNKEL MICROSCOPY

Benzodiazepine zeichnen sich durch eine große therapeutische Breite und geringe Toxizität aus. Über längere Zeit angewendet, bergen sie allerdings ein ­erhebliches Suchtpotenzial. Für die Prävention, ­Dia­gnose und Behandlung einer Benzodiazepin­abhängigkeit gibt es klare Vorgaben.

Alle Benzodiazepine binden allosterisch an den GABA-A-Rezeptor und erhöhen damit dessen Affinität für den inhibitorischen Neurotransmitter GABA. Sie wirken anxiolytisch, sedierend, schlafanstoßend und muskelrelaxierend. Zum Einsatz kommen sie in der Klinik als Anxiolytika und Hypnotika vor allem bei Angststörungen, innerer Unruhe und Agitation sowie in der Behandlung von Alkoholentzugssyndrom und Delir.

Weiterhin werden sie häufig als Komedikation bei Depressionen verordnet. Metaanalysen zufolge ist dies jedoch nur initial sinnvoll – auf lange Sicht unterscheiden sich die Therapieergebnisse bei Patienten mit und ohne Benzodiazepingabe nicht, berichtet Prof. Dr. ­Michael ­Soyka von der…

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