Weichteildefekt: Eigenfett ins Gesicht
Der autologe minimal-invasive Lipotransfer wird eingesetzt zur Volumenkorrektur fazialer Weichteildefekte, z.B. im Rahmen kongenitaler Syndrome, bei HIV-assoziierter Lipodystrophie, entstellenden Narben und Verbrennungen. Eine belastbare Studienevidenz fehlt allerdings.
Kritiker der Methode weisen vor allem auf den ausgeprägten und nicht vorhersagbaren Volumenschwund durch Resorption des transplantierten Fettgewebes hin, der das OP-Ergebnis beeinträchtigt. Plastische Chirurgen der Universität Maastricht versuchten nun die fragmentierte Studienlage in einer Metaanalyse zusammenzufassen. Ausgewertet wurden 52 Untersuchungen mit insgesamt 1568 Patienten, nur vier der Studien waren randomisiert. Am häufigsten kam der autologe Fetttransfer bei der HIV-assoziierten Lipodystrophie zum Einsatz.
Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 1,3 Jahren waren 91,1 % der Patienten und 88,6 % der Operateure mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings waren nach einem Jahr etwa 40–50 % des injizierten Volumens resorbiert worden. Klinische Komplikationen traten bei durchschnittlich 4,8 % der Patienten auf, bei jenen mit HIV-assoziierter Lipodystrophie lag die Rate mit 6,9 % etwas höher.
Transplantation autologen Gewebes ist sicher und effektiv
Und so lautet das Fazit der niederländischen Chirurgen: Der autologe Fetttransfer zur Volumenkorrektur bei fazialen Weichteildefekten scheint eine effektive Methode zu sein, die zu einer hohen Zufriedenheit von Patienten und Chirurgen führt. Die Sicherheit der Methode ist hoch.
Quelle: Krastev TK et al. JAMA Facial Plast Surg 2018; online first