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Darmkrebsscreening verbessern Wie immunchemische Tests den moderne DNA-Stuhltests Konkurrenz machen könnnen
![FIT oder DNA-Test - wer gewinnt der Darmkrebsfrüherkennung? Eine wichtige Rolle in der Darmkrebsfrüherkennung spielen nicht-invasive Tests](/fileadmin/Bilder/Artikelbilder/2025/02_Februar_2025/20250205_mCRC_M_Isolation_Photo_AdobeStock_1106866408.gif)
Eine wichtige Rolle in der Darmkrebsfrüherkennung spielen nicht-invasive Tests, wobei fäkale immunchemische Tests (FITs) am häufigsten zum Screening auf kolorektale Karzinome eingesetzt werden. Seit einigen Jahren stehen zudem Multitarget-DNA-Stuhltests zur Verfügung, die außer dem fäkalen Hämoglobin auch verschiedene molekulare DNA-Marker erfassen. 2014 ging aus einer Studie hervor, dass ein solcher Multitarget-DNA-Stuhltest eine höhere Sensitivität aufweist als ein kommerzieller FIT. Die Nachteile: Die Verbesserung der Sensitivität ging mit einer deutlich reduzierten Spezifität einher, außerdem sind Multitarget-DNA-Stuhltests um ein Vielfaches teurer als FITs.
Die BLUE-C-Studie untersuchte die diagnostische Leistung eines neuartigen Multitarget-Stuhltests (next–generation multitarget stool DNA test, NG-MSDT) und auch hier fand sich eine höhere Sensitivität bei geringerer Spezifität verglichen mit einem kommerziellen FIT. Vor Kurzem konnte gezeigt werden, dass die Senkung des Schwellenwerts bei einem kommerziellen FIT die diagnostische Leistung des Tests auf das Niveau eines Multitarget-RNA-Stuhltests anhebt.
Vor diesem Hintergrund untersuchte das Team um Teresa Seum vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, ob die günstigeren FITs durch diesen Ansatz ähnliche diagnostische Leistungen erzielen können wie die NG-MSDTs. Zu diesem Zweck stellten die Forscherinnen und Forscher Daten aus der BLUE-C-Studie den Daten aus der BLITZ-Studie gegenüber, die eine große Screeningkoloskopie-Kohorte aus Deutschland beinhaltete. Dabei verglichen sie die Sensitivität und Spezifität eines NG-MSDT und eines FIT hinsichtlich der Detektion von kolorektalen Karzinomen und fortgeschrittenen präkanzerösen Läsionen, wobei sie die Cut-off-Werte des FIT variierten.
Die Autorinnen und Autoren konnten zeigen, dass die Absenkung des Schwellenwerts eines qualitativ hochwertigen FIT ähnliche diagnostische Ergebnisse erzielen kann wie ein moderner DNA-Stuhltest. Dies sei ein ökonomischer Weg, um die Sensitivität des nicht-invasiven Screenings von kolorektalen Karzinomen zu erhöhen. Allerdings seien weitere Forschungsarbeiten sehr wünschenswert, um die diagnostischen Leistungen der Tests weiter zu verbessern.
Quelle:
1.Seum T et al. JAMA Intern Med 2024; doi: 10.1001/jamainternmed.2024.6149
2.Imperiale TF. JAMA Intern Med 2024; doi: 10.1001/jamainternmed.2024.6152