Internetportal des vdek Fallschilderungen aus Patientenperspektive und Checklisten für den Medizinbetrieb

Gesundheitspolitik Autor: Jan Helfrich

Betroffene oder Angehörige, die ein Ereignis schildern möchten, wählen die Art der behandelnden Gesundheitseinrichtung aus und können eine detaillierte Fallbeschreibung verfassen. Betroffene oder Angehörige, die ein Ereignis schildern möchten, wählen die Art der behandelnden Gesundheitseinrichtung aus und können eine detaillierte Fallbeschreibung verfassen. © TA design - stock.adobe.com

Im Internetportal „Mehr Patientensicherheit“ des Ersatzkassenverbandes können Versicherte über ihre Erfahrungen im Gesundheitssystem berichten. Erweitert wurde das Angebot nun um Tipps zum Entlassmanagement.

Auf der Plattform www.mehr-patientensicherheit.de des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) haben Versicherte die Möglichkeit, über kritische Ereignisse, aber auch über positive Erfahrungen in der medizinischen Versorgung zu berichten. Das Ganze erfolgt anonym und in strukturierter Form. Die Schilderungen sollen dazu dienen, aus Patientenerlebnissen zu lernen und somit die Therapiesicherheit zu verbessern. Das Critical Incident Reporting System (CRIS) wurde als Pilotprojekt im Februar 2024 gestartet und läuft zunächst zwei Jahre lang.
Betroffene oder Angehörige, die ein Ereignis schildern möchten, wählen die Art der behandelnden Gesundheitseinrichtung aus und können eine detaillierte Fallbeschreibung verfassen. Alter, Geschlecht sowie Krankenkasse werden abgefragt. Ebenso der Schweregrad des Schadens und das Risiko für wiederholte Vorfälle, wenn von einem kritischen Vorfall berichtet wird.

Außerdem ist es möglich die Fälle anderer Patientinnen und Patienten zu lesen. Bei kritischen Vorfällen wird beispielsweise von Falschdiagnosen und unterlassenen Hilfeleistungen berichtet. Positive Erfahrungsberichte handeln z.B. von sehr einer guten Praxisorganisation oder besonders positiven Geburtserlebnissen. In der Rubrik „Fall des Monats“ erhalten Portalbesucher Einblick in Fallbeispiele, die sowohl typische als auch außergewöhnliche Situationen veranschaulichen.

Checkliste für den Tag der Entlassung aus der Klinik

Das Webportal bietet nun auch Tipps zum Entlassmanagement an. „Versicherte und Angehörige können selbst dazu beitragen, dass die Überleitung von der stationären in die ambulante Versorgung problemlos verläuft“, erklärt Dr. Martin Kluxen, Leiter des Kompetenzzentrums Medizin beim vdek. Als Unterstützung dienen eine Fragensammlung und eine Checkliste, damit bis zum Tag der Entlassung alle wichtigen Punkte geklärt sind.

Fragen aus der Sammlung lauten z.B.: Sind die Bezugspersonen über eventuelle Einschränkungen informiert und kümmern sich? Ist der Kontakt mit dem Sozialdienst des Krankenhauses hergestellt? Dieser ist der erste Ansprechpartner, wenn es z.B. um den Übergang in eine Reha oder Kurzzeitpflege, um die Beantragung eines Pflegegrades oder die Beschaffung von Hilfsmitteln geht. Dr. Kluxen rät Betroffenen, sich den Prozess vor der Entlassung aus dem Krankenhaus genau erklären zu lassen.