Gestiegenes Interesse an Darmkrebsvorsorge
Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Koloskopie-Vorabbericht 2019 (Link rechts) meldet, hat die Anzahl der vertragsärztlichen Untersuchungen zur Früherkennungskoloskopie im Rahmen der Darmkrebsvorsorge im Jahr 2019 stark zugenommen.
Zu sehen war ein relativer Zuwachs 2018 zu 2019 von 14,4 %, in absoluten Zahlen: von 447 840 untersuchten Patientinnen und Patienten auf 512 428. Laut Zi ist damit eine Untersuchungszahl in einer Größenordnung erreicht, wie sie zuletzt in der Einführungsphase dieser Krebsfrüherkennungsmaßnahme zwischen 2004 und 2006 zu beobachten war. Darüber hinaus handele es sich um die stärkste Zunahme zwischen zwei aufeinanderfolgenden Jahren, die seit 2004 festzustellen sei.
Große regionale Unterschiede bei Inanspruchnahme
Laut Zi-Bericht gibt es jedoch deutlich ausgeprägte regionale Unterschiede bei der Inanspruchnahme der Früherkennungsmaßnahme. Die höchsten regionalen Zuwachszahlen wurden 2019 in Hamburg (25,9 %), Niedersachsen (22,9 %) und Westfalen-Lippe (21,8 %) verzeichnet, die niedrigsten in Sachsen (2 %), Thüringen (6,2 %) und Schleswig-Holstein (6,6 %).
Der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried führt die starke Zunahme von 2018 auf 2019 auf zwei entscheidende Faktoren zurück: zum einen die Absenkung des Alters für teilnahmeberechtigte Männer auf 50 Jahre seit dem 19. April 2019 sowie auf das zum 1. Juli 2019 neu eingeführte Einladungsverfahren. „Die besonders starke Zunahme im dritten und vierten Quartal, in denen die Zuwachsquoten bei 24,3 % bzw. 19,9 % lagen, deutet darauf hin, dass das Einladungsverfahren hier eine zentrale Rolle spielt.“ Trotz der positiven Entwicklung sei Luft nach oben, so der Zi-Chef. Schließlich hätten die Untersuchungen, insbesondere die Darmspiegelung, ein hohes Potenzial für die Prävention und Früherkennung von Darmkrebs.
Quelle: Zi-Information