Frankfurter Thrillerserie Neues aus der Feder des Plastikers
Unter einem Vorwand lockt der inhaftierte Serienmörder Richard Dorn Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ins Gefängnis – Teil eines Plans, der ihm eine filmreife Flucht ermöglicht. Gemeinsam mit der Fallanalystin Lara Schuhmann heftet sich Fuchs umgehend an die Fersen des Killers, doch der ist ihnen immer einen Schritt voraus. Damit nicht genug: Dorn sorgt dafür, dass weitere Menschen ihr Leben lassen müssen, darunter jemand aus dem engen Umfeld der Ermittler. Doch nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Wie schon in den ersten beiden Bänden der Serie fesselt der Plot von Beginn an und Frederic Hecker schafft es scheinbar mühelos, die Spannung über rund 600 Seiten aufrecht zu erhalten. Das gelingt ihm nicht zuletzt durch einige unerwartete Wendungen, denen man gebannt folgt, ehe das Ganze mit einem spektakulären Showdown endet. Eine klare Empfehlung für jeden Thrillerfan oder jeden, der es werden will!
Frederic Hecker: Morddurst, Blanvalet Verlag, ISBN: 978-3734111327, Euro 11,00
Interview mit Dr. Hecker:
Fiel es Ihnen schwer, einen Ihrer Protagonisten leiden zu lassen?
Dr. Hecker: Überhaupt nicht! Im wahren Leben bin ich ein echter Konfliktvermeider, dagegen fällt es mir sehr leicht, meine Figuren auf dem Papier in Konflikte zu stürzen, die sie dann lösen dürfen.
Beim zweiten Band um Fuchs/Schuhmann standen Sie unter Zeitdruck wegen des Abgabetermins. Wie empfanden Sie es jetzt mit etwas mehr Luft?
Dr. Hecker: Es war schon eine Erleichterung, allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich dadurch mehr ausgeufert bin. Und ich weiß, dass mir etwas Druck hilft, mich zu disziplinieren. Ich kann ohnehin nur an freien Tagen und Wochenenden schreiben, nach einem Arbeitstag in der Praxis geht das nicht, Wenn ich dann viel Zeit bis zur Abgabe habe, neige ich dazu, das Schreiben vor mir herzuschieben, gemäß des Parkinson‘schen Gesetz: Arbeit dehnt sich in dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.
Wie sind die Reaktionen von Familie und Freunden auf die doch recht brutalen Geschichten, bekommt man Angst vor Ihnen?
Dr. Hecker: Die kennen mich alle recht gut und wissen, dass sie von mir nichts zu befürchten haben. Manche finden meine Phantasie ein wenig suspekt, aber damit kann ich leben. Nur eine Freundin meiner Mutter, die sich jetzt Band drei als erstes Buch von mir gekauft hat, wurde etwas deutlicher, sie fragte meine Mutter nach der Lektüre, ob mit mir alles in Ordnung sei....
Bleiben Sie (vorerst) bei Fuchs/Schuhmann oder sind andere Charaktere in der Planung?
Dr. Hecker: Als nächstes ist ein Stand Alone geplant, dafür habe ich dem Verlag ein paar Ideen geliefert und warte nun auf Rückmeldung. Es wird aber klar wieder einen medizinischen Bezug geben.
Rückt die Reduktion der Arbeitszeit als Arzt zugunsten des Schreibens näher?
Dr. Hecker: Nein, das ist aktuell nicht denkbar. Wir haben in unserer Praxis neben dem normalen Alltag noch ein paar neue Projekte angeschoben, die viel Zeit kosten und Vorrang haben. Das Schreiben bleibt vorläufig klar ein Zweitjob bzw. ein zeitaufwändiges Hobby.
Wie sind die Reaktionen von Patienten?
Dr. Hecker: Bisher waren alle Patienten, die mich auf meine Autorentätigkeit angesprochen haben, sehr positiv gestimmt. Es kommt auch ab und zu vor, dass sie Bücher zum Signieren mitbringen. Oft ergeben sich dadurch interessante Gespräche über die Berufe meiner Patienten. Es sind z.B. Justizvollzugsbeamte, Kriminalhauptkommissare für Todesermittlungen und LKA-Mitarbeiter darunter.