HzV Oktober wird zum „Powermonat“

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Kostenfreie Materialien sollen Praxisteams dabei unterstützen, weitere Versicherte in die HzV zu holen. Kostenfreie Materialien sollen Praxisteams dabei unterstützen, weitere Versicherte in die HzV zu holen. © Rostislav Sedlacek – stock.adobe.com

Die Zahl von bundesweit zehn Millionen in die HzV eingeschriebenen Versicherten ist laut Hausärztinnen- und Hausärzteverband bald erreicht. Allein im zweiten Quartal 2024 seien knapp 300.000 Patientinnen und Patienten in Vollversorgungsverträgen hinzugewonnen worden.

Die zehn Millionen seien „erst der Anfang“, sagt die Bundesvorsitzende Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth. „Die HzV leuchtet und wächst.“ Sie sei die bessere Alternative zum Kollektivvertrag. Hier gebe es Innovationen, die Versorgungsvorteile seien wissenschaftlich belegt. Jüngst wurden die Verträge mit der Techniker Krankenkasse und der IKK classic modernisiert, in Baden-Württemberg wird mit Unterstützung der AOK das Teampraxis-Konzept „HÄPPI“ erprobt.

Um der Hausarztzentrierten Versorgung noch mehr Schwung zu verleihen, hat der Verband den Oktober zum „Powermonat“ ernannt. Über diverse Kommunikationskanäle werden die Kolleginnen und Kollegen auf die Verbandswebseite hzv.de hingewiesen und ermuntert, sich noch mehr in den Hausarztprogrammen der Partnerkassen zu engagieren.

Einige Landesverbände sowie ein „überregionaler Shop“ offerieren dazu kostenfreie Materialien. Das umfasst u. a. Pakete mit Plakaten und Flyern „für die mühelose Patientenansprache“ sowie Banner und Texte für die Praxishomepage. Auch eine Argumentationshilfe und eine Bandansage lassen sich herunterladen. Das soll es den Praxisteams erleichtern, weitere Versicherte in die HzV zu holen. Auf der Webseite wird die Abrechnung im Selektivvertrag erklärt. Es gibt Informations- und Schulungsangebote. „Wir werden die HzV stärker machen“, unterstreicht Prof. Buhlinger-Göpfarth.

HzV in die Bonusprogamme der Kassen aufnehmen

Bei der Ampel möchte der Verband erreichen, dass sie die HzV-Förderung wieder ins Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz schreibt. Das könne in Gestalt des schon einmal vorgesehenen Bonus von 30 Euro für teilnehmende Versicherte geschehen, sagt die Verbandschefin. Aber auch die Aufnahme der HzV in die Bonusprogamme der Krankenkassen wäre als Anreiz denkbar.

Damit Versicherte eine HzV-Praxis in ihrer Nähe finden, hat der Verband noch eine weitere Webseite gestartet: team-praxis.de. Dort wird erklärt, was die HzV bietet und wie sie funktioniert. Über die Suchfunktion gelangen Interessierte an die Kontaktdaten und Landkarteneinträge der umliegenden Praxen. Das Angebot ist noch im Ausbau.

Zu den Maßnahmen für mehr öffentliche Aufmerksamkeit gehört ferner der „Tag der Hausarztmedizin“, der 2024 erstmals und nun in jedem Mai stattfinden soll, berichtet der Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier. Zudem will der Verband die Versicherten über die sozialen Medien für die HzV erwärmen.

Quelle: 45. Hausärztinnen- und Hausärztetag