Ambulantisieren, was geht Praxen könnten Millionen weiterer Fälle stemmen

Gesundheitspolitik Autor: Isabel Aulehla

Zi-Auswertung zeigt, dass niedergelassene Ärzte jährlich bis zu 3 Millionen stationäre Fälle ambulant übernehmen könnten. Zi-Auswertung zeigt, dass niedergelassene Ärzte jährlich bis zu 3 Millionen stationäre Fälle ambulant übernehmen könnten. © utah51 – stock.adobe.com

Wie viele Klinikfälle könnten Arztpraxen übernehmen? Eine Zi-Auswertung zeigt enorme Potenziale – und eine teure Krankenhausbilanz.

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte könnten pro Jahr bis zu 3 Millionen stationär versorgte Behandlungsfälle ambulant übernehmen, und das völlig problemlos. Das geht aus einer Datenauswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hervor. Wie viele zusätzliche Behandlungsfälle damit auf die Einzelnen zukämen, variiert nach Fachgruppe. Doch selbst in der am stärksten betroffenen Disziplin – der Inneren Medizin – würde es auf weniger als einen zusätzlichen Fall pro Tag hinauslaufen, so das Zi. 

In Deutschland ist die Zahl der stationären Behandlungsfälle und auch die der Klinikbetten vergleichsweise hoch. In Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und den Niederlanden kamen 2022 im Schnitt 3 Betten und 109 stationäre Behandlungsfälle auf 1.000 Einwohner. Hierzulande waren es rund doppelt so viele: 8 akutstationäre Betten und 212 Behandlungsfälle. Mit Blick auf die höheren Kosten der Klinikbehandlung fordert das Zi daher einen „Ambulantisierungsturbo“. 

Quelle: Medical-Tribune-Bericht