20-Jährige bringt Kryptokokken aus Kasachstan mit

Dr. Anja Braunwarth

Infektionen mit Cryptococcus betreffen meist die Lunge. Infektionen mit Cryptococcus betreffen meist die Lunge. © wikimedia/KGH (CC BY-SA 3.0)

Die Läsionen an den Armen und Beinen einer 20-Jährigen Frau verteilten sich symmetrisch über Finger-, Zehengelenke, Knie, Ellbogen und die Schienbeinvorderkante. Auch unter Antibiotikatherapie heilen sie nicht ab.

Ulzerierende Plaques und Knoten an Armen und Beinen: So begann die Leidensgeschichte einer 20-jährigen Urlauberin schon vor Ort in Kasachstan. Die livid-erythematösen, z.T. großflächig ulzerierten Läsionen verteilten sich über Finger- und Zehengelenke, Knie, Ellbogen und die Schienbeinvorderkante. Antibiotische Vortherapien hatten keinen Erfolg gebracht. His­tologisch bot sich das Bild einer suppurativen Entzündung, berichtet das Team um Dr. Ngoc Quan Phan vom Universitätsklinikum Münster. Die weiterführende Diagnostik zeigte mehrere einschmelzende Rundherde in der Lunge. Doch per Kultur und PCR fand man weder Mykobakterien noch andere Bakterien oder Pilze. Erst die Spezialfärbung (Grokott) einer Biopsie half weiter: Sie ließ innerhalb der Ulzera etwa 5 µm große, rundlich homogene, gruppierte Strukturen erkennen, die auf eine Kryptokokkose hindeuteten.

Infektion durch Inhalation von kontaminiertem Staub

Die weltweit verbreitete Kryptokokkose tritt meist bei Immunsupprimierten auf und befällt vornehmlich Lungen, Nieren und Meningen, seltener die Haut. Die Ansteckung erfolgt gewöhnlich durch Inhalation von kontamiertem Staub, z.B. von Erde oder Taubenmist. Bei der Patientin fand sich kein Hinweis auf ein eingeschränktes Immunsystem, unter Therapie mit Amphotericin B und Fluconazol heilten die Läsionen in wenigen Wochen ab.

Quelle: Wundkongress 2019

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Infektionen mit Cryptococcus betreffen meist die Lunge. Infektionen mit Cryptococcus betreffen meist die Lunge. © wikimedia/KGH (CC BY-SA 3.0)