Cartoon Medizin und Markt

Aktuelle Entwicklungen bei DLBCL, myeloischen Erkrankungen und NSCLC

Dr. Regine Schricker

Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund. Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund. © iStock/ipopba

Neue immunologische und zelluläre Strategien befinden sich aktuell für die Behandlung von MDS und NSCLC in der Entwicklung. Für das DLBCL gibt es aufschlussreiche aktuelle Daten zur noch jungen CAR-T-Zell-Therapie.

Das DLBCL ist in der Erstlinie zwar zu 60–70 % dauerhaft heilbar, doch für die aktuelle Standardtherapie im ersten Rezidiv sind die Daten extrem schlecht – und das trotz hochtoxischer Chemotherapie“, erklärte PD Dr. Bastian von Tresckow, Uniklinik Essen. Ein kuratives Potenzial scheinen in dieser Situation CAR-T-Zellen zu besitzen. Daten aus dem französischen DESCAR-T-Register zeigen für Patienten mit DLBCL, die mit Tisagenlecleucel (Kymriah®) oder Axicabtagen ciloleucel infundiert wurden, eine Sechs-Monats-PFS-Rate von 44,5 %. Personen mit stabiler Erkrankung bzw. Teil- oder Komplettremission nach der Bridging-Behandlung und solche, die kein Bridging benötigten, hatten eine bessere Prognose als diejenigen mit einer Progression. „Eine Krankheitskontrolle vor der Reinfusion ist offensichtlich essenziell. Wichtig ist, die CAR-T-Zell-Therapie möglichst früh zu planen“, so der Referent. Erste Daten für das follikuläre Lymphom legen nahe, dass CAR-T-Zellen auch bei dieser Erkrankung sehr vielversprechend sein könnten.

Mit TIM-3* stellte Prof. Dr. Aristoteles Giagounidis, Marien Hospital Düsseldorf, eine neue Zielstruktur für die Behandlung myeloischer Erkrankungen vor. TIM-3 wird auf leukämischen Stammzellen und Blasten exprimiert, nicht aber auf hämatopoetischen Stammzellen. Mit dem First-in-class-Immuntherapeutikum Sabatolimab befindet sich eine immunmodulatorische Behandlung in der Entwicklung für Patienten mit Hochrisiko-MDS und AML. Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz in Kombination mit einem hypomethylierenden Medikament werden derzeit im STIMULUS-Studienprogramm untersucht.

Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund, erklärte Prof. Dr. Wolfgang Schütte vom Krankenhaus Martha-Maria in Halle. Eine besonders schlechte Prognose haben Betroffene mit einer MET-Exon-14-Skipping-Mutation. „Die Phase-2-Studie GeoMETry mono-1 zeigte für den spezifischen MET-Inhibitor Capmatinib hier sehr interessante Remissionsdaten“, so der Experte. Sehr spannend sei auch der Behandlungsansatz mit Canakinumab als antiinflammatorische Therapie. Hier müssen die Ergebnisse des CANOPY-Studienprogramms zu den frühen NSCLC-Krankheitsstadien abgewartet werden. 

*T cell immunoglobulin and mucin domain-3

Quelle: Satellitensymposium „Die Entwicklungsfelder: immunologische und zelluläre Ansätze in der Onkologie“ anlässlich der DGHO-Jahrestagung 2021; Veranstalter: Novartis

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Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund. Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund. © iStock/ipopba