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Cartoon Medizin und Markt
Aktuelle Entwicklungen bei DLBCL, myeloischen Erkrankungen und NSCLC

Das DLBCL ist in der Erstlinie zwar zu 60–70 % dauerhaft heilbar, doch für die aktuelle Standardtherapie im ersten Rezidiv sind die Daten extrem schlecht – und das trotz hochtoxischer Chemotherapie“, erklärte PD Dr. Bastian von Tresckow, Uniklinik Essen. Ein kuratives Potenzial scheinen in dieser Situation CAR-T-Zellen zu besitzen. Daten aus dem französischen DESCAR-T-Register zeigen für Patienten mit DLBCL, die mit Tisagenlecleucel (Kymriah®) oder Axicabtagen ciloleucel infundiert wurden, eine Sechs-Monats-PFS-Rate von 44,5 %. Personen mit stabiler Erkrankung bzw. Teil- oder Komplettremission nach der Bridging-Behandlung und solche, die kein Bridging benötigten, hatten eine bessere Prognose als diejenigen mit einer Progression. „Eine Krankheitskontrolle vor der Reinfusion ist offensichtlich essenziell. Wichtig ist, die CAR-T-Zell-Therapie möglichst früh zu planen“, so der Referent. Erste Daten für das follikuläre Lymphom legen nahe, dass CAR-T-Zellen auch bei dieser Erkrankung sehr vielversprechend sein könnten.
Mit TIM-3* stellte Prof. Dr. Aristoteles Giagounidis, Marien Hospital Düsseldorf, eine neue Zielstruktur für die Behandlung myeloischer Erkrankungen vor. TIM-3 wird auf leukämischen Stammzellen und Blasten exprimiert, nicht aber auf hämatopoetischen Stammzellen. Mit dem First-in-class-Immuntherapeutikum Sabatolimab befindet sich eine immunmodulatorische Behandlung in der Entwicklung für Patienten mit Hochrisiko-MDS und AML. Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz in Kombination mit einem hypomethylierenden Medikament werden derzeit im STIMULUS-Studienprogramm untersucht.
Mutation und Inflammation rücken beim NSCLC weiter in den Vordergrund, erklärte Prof. Dr. Wolfgang Schütte vom Krankenhaus Martha-Maria in Halle. Eine besonders schlechte Prognose haben Betroffene mit einer MET-Exon-14-Skipping-Mutation. „Die Phase-2-Studie GeoMETry mono-1 zeigte für den spezifischen MET-Inhibitor Capmatinib hier sehr interessante Remissionsdaten“, so der Experte. Sehr spannend sei auch der Behandlungsansatz mit Canakinumab als antiinflammatorische Therapie. Hier müssen die Ergebnisse des CANOPY-Studienprogramms zu den frühen NSCLC-Krankheitsstadien abgewartet werden.
*T cell immunoglobulin and mucin domain-3
Quelle: Satellitensymposium „Die Entwicklungsfelder: immunologische und zelluläre Ansätze in der Onkologie“ anlässlich der DGHO-Jahrestagung 2021; Veranstalter: Novartis
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