Aktuelle Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf virale Atemwegserkrankungen

Dr. Alexandra Simbrich

Die neuartigen Virostatika werden speziell auf das Virus abgestimmte RNA erhalten. Die neuartigen Virostatika werden speziell auf das Virus abgestimmte RNA erhalten. © nobeastofierce – stock.adobe.com

Nach der mRNA-basierten Impfung gegen SARS-CoV-2 arbeiten Forscher derzeit an neuartigen Therapeutika, die auf derselben Technologie fußen. Der Prototyp richtet sich gegen das Parainfluenzavirus.

Die COVID-19-Pandemie hat das enorme Potenzial der aus der Tumorbehandlung bekannten RNA-Technologie vor Augen geführt: Impfstoffe, die auf mRNA basieren, wurden innerhalb kurzer Zeit zunächst entwickelt und später an eine neue Virusvariante adaptiert. Auch RNA-basierte Therapien gegen Viruserkrankungen könnten bald Realität werden, schreibt Dr. ­Sonja ­Endres über die aktuellen Forschungsaktivitäten des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin in Hannover.

Ziel des Prototyps ist das Parainfluenzavirus

Dortige Wissenschaftler arbeiten gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover an derartigen Wirkstoffen – zunächst gegen das Para­influenzavirus. Dieses löst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schnupfen oder Husten, aber auch Erkrankungen der unteren Atemwege aus. Durch eine Infektion besonders bedroht sind transplantierte Patienten sowie Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen. Bislang gibt es weder eine Therapie noch ein Impfung.

Die neuartigen Virostatika werden speziell auf das Virus abgestimmte RNA erhalten. Mit deren Hilfe sollen sie die Erreger daran hindern, die Ribosomen der Wirtszelle zur Herstellung ihrer eigenen viralen Proteine und somit zur Vermehrung ihres Erbguts zu nutzen.

Der Reproduktionsprozess wird dank künstlicher Intelligenz sehr erfolgreich blockiert. So konnten die Forscher ihr Therapeutikum auf die entsprechenden RNA-Sequenzen der relevanten Virusproteine maßschneidern. Mit der neuen Technologie lässt sich die Vermehrung der Viren um mehr als 90 % reduzieren. 

Klinische Studien frühestens in drei Jahren

2025 soll die therapeutische RNA zur inhalativen Anwendung erstmals in klinischen Studien an Patienten getestet werden. Bis es so weit ist,  sind noch einige Untersuchungen notwendig.

Quelle: Endres S. Fraunhofer Magazin 2023; 1: 30-31

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Die neuartigen Virostatika werden speziell auf das Virus abgestimmte RNA erhalten. Die neuartigen Virostatika werden speziell auf das Virus abgestimmte RNA erhalten. © nobeastofierce – stock.adobe.com