Vakzine senkt Krankheitslast

Sie können auch in die tieferen Atemwege streuen und sich dort zu Malignomen verwandeln. Assoziiert sind respiratorische Papillome vor allem mit den HPV-Typen 6 und 11. Dass andere HPV-Varianten vorkommen, ist nur selten der Fall.

Die Therapie besteht meist darin, die Papillome chirurgisch zu entfernen, überwiegend mittels CO₂-Laser. Andere Ansätze beinhalten die intraläsionale Applikation von Cidofovir sowie der adjuvante Einsatz des VEGF-Antikörpers Bevacizumab und des Checkpointinhibitors Avelumab. Jedoch zeigen insgesamt alle Therapieoptionen bisher nur einen begrenzten Erfolg.

Antiköpertiter stiegen um das 100-Fache

Wissenschaftler haben in einer nicht randomisierten prospektiven Studie mit 50 Erwachsenen untersucht, ob die Gabe einer tetravalenten HPV-Vakzine, die auch HPV-6 und -11 abdeckt, das Rezidivrisiko für respiratorische Papillome verglichen zu der Zeit vor der Impfung senken kann.

Tatsächlich profitierten sowohl die 13 Patienten mit neu diagnostizierter als auch die 37 Patienten mit rezidivierender respiratorischer Papillomatose signifikant von der Vakzine. Die HPV-spezifischen Antikörper nahmen nach der vollständigen Impfung bei allen Patienten um das 100-Fache zu. In der Gruppe der Teilnehmer mit rezidivierender Erkrankung ging die Rückfallfrequenz von 0,85 auf 0,36 Rezidiven pro Jahr zurück. Auf einem ähnlichen Niveau bewegten sich auch die Patienten mit neu diagnostizierter Erkrankung.

Die Forscher schließen aus ihren Ergebnissen, dass man durch eine frühzeitige HPV-Impfung die Krankheitslast, die diese Erkrankung bedeutet, reduzieren kann. Einen Vorteil durch die Maßnahme sehen sie sowohl für Patienten nach Erstdiagnose als auch für jene, die mit Rezidiven zu kämpfen haben.

Quelle: Smahelova J et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2022; DOI: 10.1001/jamaoto.2022.1190