Cartoon Medizin und Markt

Anti-IgE auch gegen Nahrungsmittelallergie?

Maria Weiß

Die Toleranzschwelle könnte unter der Behandlung steigen. Die Toleranzschwelle könnte unter der Behandlung steigen. © iStock/bortonia

Beim schweren IgE-vermittelten Asthma hat sich der Antikörper Omalizumab bereits bewährt. Erste Fallberichte weisen darauf hin, dass das Biologikum auch eine Option für Nahrungsmittelallergiker sein könnte.

Mit einem IgE-Antikörper lassen sich bei schweren Asthmatikern die Krankheitskontrolle bessern sowie Exazerbationen, Krankenhausaufenthalte und Mortalität reduzieren. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen beeinflusst Omalizumab (Xolair®) auch die Lungenfunktion positiv. Zudem gibt es Hinweise, dass im Sinne einer Krankheitsmodifikation sogar Jahre nach der Behandlung weniger Exazerbationen auftreten, berichtete Dr. Freerk Prenzel von der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Leipzig.

Nicht wenige Asthmatiker leiden zusätzlich unter Nahrungsmittelallergien. Bei ihnen kann man immer wieder beobachten, dass sich unter der Asthmatherapie mit Omalizumab diese Allergien deutlich bessern.

Dr. Prenzel berichtete von einer jungen Patientin, die aufgrund eines schlecht eingestellten schweren allergischen Asthmas mit Anti-IgE behandelt wurde. Zusätzlich lag bei ihr eine Nahrungsmittelallergie gegen Kuhmilch, Hühnerei und -fleisch sowie gegen Kartoffeln vor. Es war bereits mehrfach zu schweren anaphylaktischen Reaktionen gekommen. Unter Omalizumab kam es zu einer deutlichen Besserung des Asthmas – die Patientin berichtete nach einem (nicht abgesprochenen) Selbstversuch aber auch, dass sie die o.g. Nahrungsmittel jetzt alle problemlos vertrage.

Orale Immuntherapie durch Antikörpergabe „sichern“

Die Idee, dass die Blockade von IgE auch bei Nahrungsmittelallergien nützen könnte, ist nicht ganz neu. Schon in kleineren Beobachtungsstudien wurde angedeutet, dass Omalizumab die Toleranzschwelle bei schweren Nahrungsmittelallergien erhöhen könnte. Auch adjuvant zu einer oralen Immuntherapie (OIT) wurde Omalizumab bereits eingesetzt, um die Toleranzschwelle zu erhöhen.

Offen ist zurzeit aber noch, welche Patienten für die Behandlung am besten geeignet sind, wie lange OIT und Omalizumab-Gabe durchgeführt werden müssen und an welchen Markern sich ein Therapierfolg ablesen lässt, sagte der Pädiater.

Quelle: Symposium „Anti-IgE-Therapie – bewährt und innovativ“ im Rahmen des 14. Deutschen Allergiekongresses; Veranstalter: Novartis

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Die Toleranzschwelle könnte unter der Behandlung steigen. Die Toleranzschwelle könnte unter der Behandlung steigen. © iStock/bortonia