Antihypertensiva wirken geschlechtsabhängig

Annette Kanis

In der Hochdrucktherapie geht der Trend zur Kombinationsbehandlung mit mehreren Wirkstoffen. In der Hochdrucktherapie geht der Trend zur Kombinationsbehandlung mit mehreren Wirkstoffen. © New Africa - stock.adobe.com

Frauen profitieren bei Bluthochdruck stärker von einer Kombinationstherapie als Männer – besonders im Hinblick auf die arterielle Steifigkeit. Studien zeigen, dass Dosierung, Gewichtsunterschiede und Alter entscheidende Faktoren sind, die das Therapieergebnis beeinflussen.

In der Hochdrucktherapie geht der Trend zur Kombinationsbehandlung mit mehreren Wirkstoffen. Doch sollte man dabei Unterschiede zwischen Frauen und Männern machen? 440 Erwachsene mit essenzieller Hypertonie bekamen 16 Wochen lang eine blutdrucksenkende Kombination: entweder Perindopril/Amlodipin (4/5 mg) als Zweierkombination oder ergänzt um 1,25 mg Indapamid.

Als Indikatoren für die arterielle Steifigkeit wurden der Aorten-Augmentations-Index (AIx) verwendet sowie die kardio-femorale Pulswellengeschwindigkeit (PWV). Die Blutdruckkontrolle erfolgte in 20- bzw. 30-minütigen (nachts) Intervallen. Das tragbare Messgerät sammelte Daten zu brachialem und zentralem Blutdruck, Herzfrequenz, PWV und dem AIx. Als Ziel wurde ein Wert unter 140/90 mmHg festgelegt.

Arterielle Steifigkeit reagierte sensibler

Frauen erreichten fast in jedem Alter eine bessere Blutdruckkontrolle, ausgenommen war die Dekade zwischen 35 und 44 Jahren. Bei ihnen war die arterielle Steifigkeit ausgeprägter als bei den Männern, was sich bereits vor Behandlungsbeginn abzeichnete. So lagen ihre AIx-Ausgangswerte zwar höher als die der Männer, doch zeigte sich im Verlauf bei ihnen ein ausgeprägterer Abwärtstrend. Auf die PWV-Werte hatte das Geschlecht keine Auswirkung, wohl aber das Alter.

Das Autorenteam räumt ein, dass die Frauen einer höheren Wirkstoffkonzentration ausgesetzt waren – die Antihypertensiva wurden nicht gewichtsabhängig dosiert. Die weiblichen Studienteilnehmenden waren im Durchschnitt 11,7 bis 18,4 kg leichter als die männlichen. 

Quelle: Hitij JB et al. J Hypertens 2024; doi: 10.1097/HJH.0000000000003901

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