Cartoon Medizin und Markt

Antikörper erobern das schwere Asthma

Maria Weiß

Erste Studienergebnisse sprechen für eine konsistente Reduktion von Asthmaanfällen und eine Verbesserung der Lungenfunktion. Erste Studienergebnisse sprechen für eine konsistente Reduktion von Asthmaanfällen und eine Verbesserung der Lungenfunktion. © iStock/busracavus

Für die Therapie des schweren Asthmas stehen heute sehr differenzierte Optionen zur Verfügung. Die Phänotypisierung der zugrunde liegenden Entzündungsreaktion gewinnt deshalb an Bedeutung.

Beim Typ-2-vermittelten Asthma – darunter leiden etwa 80 % der Patienten – lassen sich zwei wesentliche immunologische Phänotypen unterscheiden. Zum einen das eosinophile allergische Asthma, das mit besonders hohen IgE-Spiegeln einhergeht, zum anderen der nicht-allergische eosinophile Phänotyp mit etwas niedrigeren IgE-Spiegeln aber hohen Eosinophilenzahlen. In der Pathogenese beider Formen sind zahlreiche Zytokine beteiligt, die Ansatzpunkte für mögliche Therapien darstellen, erklärte Professor Dr. Marco Idzko von der klinischen Abteilung für Pulmologie der Universitätsklinik Wien.

Ein schweres Asthma liegt vor, wenn die Erkrankung trotz hoch dosierter inhalativer Kortikosteroide plus einem zweiten Langzeittherapeutikum (und/oder systemischen Kortikosteroiden) nicht ausreichend kontrolliert ist. Davon abzugrenzen ist das schwierig zu behandelnde Asthma, bei dem die Therapie z.B. an mangelnder Adhärenz oder Allergenkarenz scheitert, erklärte Professor Dr. Jens Schreiber von der Klinik für Pneumologie des Universitätsklinikums der Otto-von Gericke-Universität Magdeburg.

Bevor man bei schwerem Asthma dauerhaft systemische Kortikosteroide einsetzt, sollte eine Biologika-Therapie in Erwägung gezogen werden, so der Pneumologe. Bei schwerem allergisch eosinophilem Asthma ist der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab eine gute Option. Für das schwere nicht-allergische eosinophile Asthma sind die gegen Interleukin(IL)-5 gerichteten Antikörper Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab (anti-IL-5-Rezeptor) zugelassen. Sie hemmen die bei Asthma wichtige Typ-2-Immunantwort.

Noch in der klinischen Prüfung bei schwerem steroidabhängigem Asthma ist der gegen IL-4 und IL-13 gerichtete Antikörper Dupilumab, der bereits zur Therapie der atopischen Dermatitis zugelassen ist. Erste Studienergebnisse sprechen für eine konsistente Reduktion von Asthmaanfällen und eine Verbesserung der Lungenfunktion – unabhängig von Eosinophilenzahlen und anderen Biomarkern. 

Quelle: Sommer-Fachmedien-Workshop „Typ-2-Inflammation bei Asthma“; Veranstalter: Sanofi Genzyme

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Erste Studienergebnisse sprechen für eine konsistente Reduktion von Asthmaanfällen und eine Verbesserung der Lungenfunktion. Erste Studienergebnisse sprechen für eine konsistente Reduktion von Asthmaanfällen und eine Verbesserung der Lungenfunktion. © iStock/busracavus