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Antikörper sorgt bei CRSwNP auch in größeren Abständen für eine freie Nase

Bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen alle zwei Wochen Dupilumab spritzen? Unter bestimmten Bedingungen dürfen Betroffene offenbar künftig längere Pausen einlegen.
Schwere, chronische Rhinosinusitiden mit nasalen Polypen (CRSwNP) sprechen gut auf eine Antikörpertherapie mit Dupilumab an. Die Wirkung verschwindet jedoch nach dem Absetzen. Viele Betroffene wünschen aber zumindest eine Therapiedeeskalation. Ein Team um Dr. Heike Appel von der Universitätsklinik Ulm untersuchte deshalb, welche Effekte eine Verlängerung der Therapieintervalle auf Lebensqualität und weitere Parameter hat.
Für seine retrospektive Studie wertete es den Verlauf von 29 Patientinnen und Patienten mit schwerer CRSwNP aus. Alle hatten aufgrund dieser Erkrankung in der Vergangenheit durchschnittlich drei Operationen hinter sich gebracht. Sie litten zudem an mit der Typ-2-Inflammation assoziierten Komorbiditäten, in den meisten Fällen Asthma.
Vollständiges Ansprechen nach drei Monaten
Die Teilnehmenden erhielten 300 mg Dupilumab alle zwei Wochen als Add-on zu intranasalem Kortison. Innerhalb der ersten drei Monate sprachen alle auf die Behandlung an. Anschließend wurde das Applikationsintervall auf vier und danach auf sechs Wochen verlängert.
Im SNOT*-22-Score, der Symptomschwere und krankheitsbezogene Lebensqualität erfasst, erzielten alle Patientinnen und Patienten gute Ergebnisse: Zwei Wochen nach der Dupilumab-Anwendung verringerte sich der Wert von 53 auf durchschnittlich 11 Punkte. Die Umstellung auf das Vierwochenintervall ließ den SNOT-Wert weiter sinken (8 Punkte) und nach Verlängerung des Injektionsintervalls auf sechs Monate wurden nur noch 6 Punkte angegeben.
Auch der endoskopisch erhobene Nasale-Polypen-Score besserte sich stetig und lag schließlich im Sechs-Wochen-Intervall bei 0. Unter der Therapie steigerte sich die Anzahl der richtig erkannten Riechtests, was sich auch nach dem Ausdehnen der Intervalle nicht veränderte. Niemand erlebte im Verlauf der Untersuchung eine Verschlechterung der Symptome oder der Lebensqualität, keiner bekam neue Polypen. Bei primär gutem Ansprechen auf Dupilumab ist eine Verlängerung der Applikationsintervalle durchaus ohne Rezidivgefahr möglich, so das Fazit der Forschenden.
* Sino-Nasal Outcome Test
Quelle: Appel HM et al. HNO 2024; DOI: 10.1007/s00106-024-01487-y
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