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Cartoon Medizin und Markt
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat als neuer Ansatz

Nach der Erstbehandlung ihres Ovarialkarzinoms kommt es bei den meisten Patient:innen zu einem Rezidiv, das häufig nicht mehr auf platinbasierte Chemotherapien anspricht. Eine neue Behandlungsoption in dieser Situation könnte bald das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Mirvetuximab-Soravtansin (MIRV; Elahere®) werden.Der in MIRV enthaltene Antikörper richtet sich gegen den Folat-Rezeptor-Alpha (FRα), den 32–36 % aller Ovarialkarzinome hoch exprimieren. Die nach Spaltung vom Linker in der Zelle freigesetzte zytotoxische Substanz ist wiederum der Tubulininhibitor DM4.
MIRV verbessert Ovarialkarzinom-Therapie
In der Phase-3-Studie MIRASOL bestätigte sich die Wirksamkeit von MIRV beim rezidivierten Ovarialkarzinom, wie Prof. Dr. Fabian Trillsch von der Poliklinik und Klinik für Frauenheilkunde an der LMU München berichtete. 453 Erkrankte mit platinresistentem, high-grade serösem Ovarialkarzinom mit hoher FRα-Expression, die bereits bis zu drei Therapielinien hinter sich hatten, nahmen teil. Sie erhielten entweder MIRV oder eine Monochemotherapie nach Wahl der Behandelnden.
Beim progressionsfreien Überleben als primärem Endpunkt erwies sich MIRV als deutlich überlegen (mPFS 5,62 Monate vs. 3,98 Monate) – genauso wie hinsichtlich der Gesamtansprechrate (42 % vs. 16 %) und des Gesamtüberlebens (median 16,46 Monate vs. 12,75 Monate). 5 % der Patient:innen erzielten mit MIRV eine Komplettremission, dies war bei niemandem in der Kontrollgruppe der Fall. Subgruppenanalysen belegten zudem, dass eine Vorbehandlung mit Bevacizumab keinen Einfluss auf die Therapieergebnisse hatte.
Häufig unter MIRV auftretende Nebenwirkungen wie Übelkeit, Diarrhö und okuläre Symptome (verschwommenes Sehen, Keratopathie, trockene Augen) lassen sich in den meisten Fällen gut handhaben, sagte Prof. Trillsch. Das in den USA bereits seit März 2024 in dieser Indikation zugelassene ADC könnte die Therapielandschaft in Zukunft auch bei uns erweitern. Daher sei es wichtig, routinemäßig bei allen rezidivierten Ovarialkarzinomen die FRα-Expression zu bestimmen. Anfang Dezember 2024 erhielt Mirvetuximab-Soravtansin auch die EU-Zulassung zur Behandlung von Erwachsenen mit FRα-positivem, platinresistentem und high-grade serösem epithelialem Ovarial-, Tuben- oder primärem Peritonealkarzinom nach ein bis drei vorherigen Therapielinien.
Quelle:
Satellitensymposium „Fortschritte in der zielgerichteten Therapie des platinresistenten Ovarialkarzinoms“ anlässlich des DGGG-Kongresses 2024; Veranstalter: AbbVie
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