Auch mit künstlichem Hüftgelenk bleiben die meisten berufstätig

Maria Weiß

Patienten unter 60 Jahren haben nach Implantation eines künstlichen Hüftgelenks gute Chancen, ins Berufsleben zurückzufinden. Dabei gilt: je jünger zum Zeitpunkt der Op., desto besser stehen die Chancen fürs Weiterarbeiten.

Immer häufiger wird die Diagnose Hüftgelenksarthrose in einem Alter gestellt, in dem die Menschen noch berufstätig sind. Damit steigt auch die Zahl der künstlichen Hüftgelenke in dieser Altersgruppe: 2010 wurde mehr als ein Sechstel aller Prothesen am Hüftgelenk bei Patienten zwischen 25 und 60 Jahren implantiert.


Professor Dr. Gert Krischak vom Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung der Universität Ulm untersuchte mit seiner Arbeitsgruppe, wie es nach solch einem Eingriff um die Rückkehr in den Beruf bestellt ist. Dazu wurden die Daten von 736 Patienten zwischen 18 und 60 Jahren ausgewertet, bei denen eine Anschlussrehabilitation (AR) erfolgt war. Alle Teilnehmer waren vor der AR mindestens sechs Monate berufstätig gewesen.

Jeder dritte verdient mit Gelenkersatz weniger

Zwei Jahre nach der Reha waren 84,9 % der Patienten wieder erwerbstätig. Von diesen arbeiteten 83 % wieder in ihrem alten Beruf. Dies galt mit 92,1 % vor allem für Patienten mit überwiegend sitzenden Berufen (qualifizierte kaufmännische und Verwaltungsberufe) – bei manueller Arbeit waren es mit knapp 80 % etwas weniger.


Etwas über ein Drittel der Patienten verdiente nach dem Eingriff allerdings weniger, was wahrscheinlich auf Teilzeitregelungen zurückzuführen ist. 17 % der Patienten wechselten nach der Reha ihre Tätigkeit.


Je jünger die Patienten waren, umso größere Chancen hatten sie, in den Beruf zurückzukehren: Mit jedem Lebensjahr stieg das Risiko, aus dem Erwerbsleben auszusteigen, um 10 %. Auch körperlich belastende Tätigkeiten wirkten sich ungünstig auf die Prognose aus. Das Geschlecht hatte dagegen keinen Einfluss auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Gert Krischak et al., Unfallchirurg 2013; 116: 755-759

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