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Auch Rugbyspielen geht aufs Gehirn

Die gesundheitlichen Folgen von Kopfverletzungen in Kontaktsportarten werden schon lange diskutiert. Nachdem mehrere Untersuchungen auf ein erhöhtes neurodegeneratives Risiko bei Ex-Profi-Fußball- und -Footballspielern hinwiesen, zeigt sich nun: Auch ehemalige Rugbyspieler sind für Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson gefährdet.
Zu diesem Ergebnis kamen Dr. Emma Russel von der Universität Glasgow und Kollegen mithilfe einer retrospektiven Kohortenstudie. Analysiert wurden darin die Daten von 412 ehemaligen schottischen Rugbyprofis, die Beobachtungszeit betrug durchschnittlich etwa 30 Jahre. Als Vergleich dienten über 1.200 gematchte Kontrollen aus der Allgemeinbevölkerung.
11,4% der ehemaligen Rugbyspieler entwickelten während des Follow-ups eine Demenz, einen Morbus Parkinson oder eine Motoneuronerkrankung. Bei den Kontrollen waren dies nur 5,4 %. Damit hatten die Rugbyspieler ein etwa 2,5-mal höheres Risiko für neurodegenerative Erkrankungen als die Allgemeinbevölkerung.
Je nach Subtyp unterschied sich das Mortalitätsrisiko der Rugbyprofis deutlich. Für die Entwicklung einer Demenz war es doppelt so hoch wie bei den Kontrollen, für einen Parkinson 3-fach und für Motoneuronerkrankungen 15-fach erhöht. Die Spielposition hatte keinen Einfluss auf die Erkrankungsart oder -häufigkeit der Sportler.
Gesamtmortalität bei über 70-Jährigen gleich
Die Gesamtmortalität bis zum Alter von 70 Jahren war bei den untersuchten Rugbyspielern niedriger als in der Kontrollgruppe, danach glich sie sich an. Bei der differenzierten Analyse der Todesursachen zeigte sich, dass die ehemaligen Rugbyspieler ein höheres Risiko hatten, an einer neurodegenerativen Erkrankung zu sterben (Hazard Ratio, HR 2,6). Ihr Risiko für einen Tod durch eine Atemwegserkrankung war dagegen geringer als bei den Kontrollen (HR 0,61).
Quelle: Russell ER et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2022; DOI: 10.1136/jnnp-2022-329675
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