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Cartoon Praxismanagement
Aufwand für Bürokratie in Praxen ist 2019 zurückgegangen

Umgerechnet 60 Nettoarbeitstage verbrachte jeder Niedergelassene in diesem Jahr mit Papierkram für die Selbstverwaltung. Im Vergleich zu 2018 ist die bürokratische Belastung der Gruppe damit um eine Million Nettoarbeitsstunden gesunken. Im Bezugsjahr 2013 betrug der Bürokratieindex (BIX) 100 Punkte, dieses Jahr liegt er bei rund 95. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung ist zufrieden mit dieser Entwicklung, stellt aber klar, dass noch viel getan werden muss, um Mediziner spürbar zu entlasten.
Der Bürokratieindex
Digitaler AU-Schein und eRezept könnten entlasten
Im Ranking der Tätigkeiten, die mehr Aufwand als im Vorjahr machten, stehen AU-Bescheinigungen auf dem zweiten Platz. Fast 5 Millionen Stunden kosteten sie die Niedergelassenen dieses Jahr. Die KBV empfiehlt daher, die digitale AU-Bescheinigung unbürokratisch umzusetzen. Auch das elektronische Rezept begrüßt sie. Deutlich mehr Zeit mussten Ärzte dieses Jahr auch für die Verordnung der Krankenbeförderung aufwenden. Die Autoren mutmaßen, dies könnte der zunehmenden Morbidität der Bevölkerung geschuldet sein. Den größten Mehraufwand verursachte jedoch die Dokumentation des Hautkrebsscreenings. Durch einen Beschluss des G-BA müssen insbesondere Dermatologen mehr Parameter als zuvor erfassen. Eine große Entlastung brachte die Änderung der Gesundheitsuntersuchungs-Richtlinie vom Oktober 2018. Seitdem muss der Berichtsvordruck für die GU (Muster 30) nicht mehr ausgefüllt und archiviert werden. Die Autoren gehen davon aus, dass hierdurch 26 Millionen Euro gespart wurden. In hohem Maße gesunken ist auch der Zeitaufwand, den Praxen aufwenden mussten, um die Daten von Patienten zu erfassen, deren Gesundeitskarte nicht funktionierte oder nicht vorlag.Formulare verderben Lust auf Niederlassung
Der hohe bürokratische Aufwand in Praxen schreckt Medizinstudierende davon ab, sich niederzulassen, zeigt eine Befragung der KBV von 2018. Auch neu Niedergelassene äußerten in Fokusgruppeninterviews, dass das Zulassungsverfahren und die Regelungen der Abrechnung sie hemmten. Daher schlägt die KBV vor, das Verfahren zur Arztzulassung zu verschlanken. Für die Zukunft sieht die Kassenärztliche Bundesvereinigung in der Digitalisierung ein großes Entlastungspotenzial. Allerdings hänge es davon ab, wie sie in den Praxen umgesetzt wird, betonte Dr. Thomas Kriedel, Mitglied des KBV-Vorstands. Das Beispiel der elektronischen AU-Bescheinigung zeige deutlich, dass Digitalisierung nicht zwingend Bürokratieabbau bedeutet: Derzeit ist neben der digitalen Variante des Formulars noch ein Papierausdruck vorgesehen.Quelle: Bürokratieindex 2019
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