Bald neue Therapieoption bei Colitis ulcerosa?

TNF-Inhibitoren waren eine Revolution in der Behandlung der Colitis ulcerosa, weil man zum ersten Mal eine kausale Therapie durchführen konnte, sagte Professor Dr. Andreas­ Stallmach­­, Universitätsklinikum Jena. In der Praxis liegt die Remissionsrate inzwischen bei ca. 70 %. „Das heißt aber auch: 30 % sprechen nicht an“, mahnte Prof. Stallmach.

Infektionsrisiko ist wesentlich geringer

Ein lang anhaltender Effekt des Medikaments sei Patienten wichtiger als der schnelle Wirkeintritt. Leider hätten TNF-Blocker den Nachteil, dass sie irgendwann ihre Wirkung verlieren, so der Kollege weiter. Außerdem komme es, wie bei anderen Immunsuppressiva auch, zu Entzündungen. Unter dem Interleukin-12/23-Inhibitor Ustekinumab (Stelara^®) sei das Infektionsrisiko wesentlich geringer.

In der Phase-III-Studie UNIFY­ wurden Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa und Therapieversagen bei konventioneller Therapie oder Unverträglichkeit gegenüber anderen Biologika untersucht. In den drei Armen verglichen die Kollegen Ustekinumab 130 mg oder eine körpergewichtsabhängige Dosierung ~6 mg/kg KG als Induktionstherapie mit Placebo. Im primären Endpunkt klinische Remission zeigten die Patienten in den Ustekinumab-Armen nach acht Wochen Beobachtung in 15,6 bzw. 15,5 % der Fälle eine klinische Remission, im Placebo-Arm waren es nur 5,3 %.

Auch im sekundären Endpunkt endoskopische Heilung zeigte sich Ustekinumab signifikant überlegen, bei sehr gutem Sicherheitsprofil (26,3 bzw. 27 % vs. 13,8 %). Zudem erreichten mehr als doppelt so viele Verum-Patienten eine mukosale Heilung verglichen mit dem Scheinmedikament (20,3 bzw. 18,4 vs. 8,8 %).

Quelle: Presseworkshop „Janssen in der Gastroenterologie: Aktuelle Daten von der UEGW zum Einsatz von Ustekinumab in der Therapie der Colitis ulcerosa; Veranstalter: Janssen