Cartoon Medizin und Markt

Bei atopischer Dermatitis sind moderne Systemtherapien Trumpf

Dr. Angelika Bischoff

Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis wird ein proaktives Behandlungsvorgehen empfohlen. Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis wird ein proaktives Behandlungsvorgehen empfohlen. © Monstar Studio – stock.adobe.com

Ekzematöse Läsionen, Xerose, Lichenifikation und Pruritus belasten etwa 90 % der Patientinnen und Patienten mit AD in ihrem Alltag, ein Drittel sogar stark, erklärte Dr. Florian Kapp, Dermazentrum München. 

Unverzichtbar ist für diese Menschen die topische Basistherapie, dazu kommen bei leichter bis moderater AD topische Steroide (TCS) oder Calcineurininhibitoren (TCI). Dr. Kapp hat gute Erfahrungen damit gemacht, mit TCS zu beginnen und wenn das Ekzem abgeklungen ist, zu einem TCI zu wechseln. Den Patienten empfiehlt er zudem einen proaktives Vorgehen.

Für die 30 % der Erwachsenen mit moderater bis schwerer AD müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden. Ciclosporin setzt Dr. Kapp wegen seiner Toxizität nicht mehr ein, denn es gebe moderne, hochwirksame und unproblematischere zugelassene Alternativen. Dies sind monoklonale Antikörper gegen die Zytokine IL - 4 bzw. IL - 13 oder ihre Rezeptoren sowie JAK-Inhibitoren. Keine Zulassung für die AD besitzen Methotrexat, Azathioprin und Mycophenolatmofetil.

Systemische Glukokortikoide sollten nicht länger als drei Wochen gegeben werden. Leider hat sich das noch nicht gut herumgesprochen. Sie werden in den Praxen immer noch viel zu häufig verordnet und Biologika kommen zu selten zum Einsatz, kritisierte Dr. Kapp.

Man beobachtet in läsionaler und nicht-läsionaler Haut von AD-Patienten fast ausschließlich eine verstärkte Expression von IL-13, führte Prof. Dr. Khusru Asadullah, Potsdam, aus. Der selektive IL-13-Blocker Lebrikizumab (Ebglyss®) führte in den Phase-3-Studien ADvocate 1 und 2 bei über 50 % der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AD zu einer Verbesserung des EASI um mindestens 75 % in 16 Wochen. Auch Pruritus und Schlafstörungen gingen signifikant zurück. 

Ansprechraten lassen sich über die Zeit verbessern

Das EASI-75-Ansprechen hielt laut der Langzeitstudie ADjoin bei 90 % der Teilnehmenden über zwei Jahre an. Ein anfänglich partielles Ansprechen ließ sich innerhalb von 52 Wochen oft noch weiter verbessern. Als Vorteil für die Patienten sieht Dr. Kapp, dass Lebrikizumab in der Erhaltungsphase nur alle vier Wochen injiziert werden muss.

Quelle: Pressefrühstück anlässlich des FOBI-Kongresses 2024; Veranstalter: Almirall

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis wird ein proaktives Behandlungsvorgehen empfohlen. Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis wird ein proaktives Behandlungsvorgehen empfohlen. © Monstar Studio – stock.adobe.com