Bei mikroskopischer Kolitis hilft auch Weihrauchextrakt

Monatelang wässrige Diarrhöen mit Gewichtsverlust, ohne dass sich eine Ursache findet. Hier sollten Sie unbedingt eine mikroskopische Kolitis ausschließen.

Überwiegend trifft die mikroskopische Kolitis Frauen zwischen dem 55. und 80. Lebensjahr. Leitsymptom sind ausgeprägte wässrige Diarrhöen, die – anders als beim Reizdarmsyndrom – auch in der Nacht auftreten und häufig zu einem Gewichtsverlust führen. Abdominelle Schmerzen können hinzukommen, sodass die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist.

Oft dauert es sehr lange, bis bei diesen Patienten die richtige Diagnose gestellt wird, sagte Privatdozent Dr. Ahmed Madisch von der Medizinischen Klinik I für Gastroenterologie – Interventionelle Endoskopie – der Medizinischen Hochschule Hannover auf dem 7. Berliner Kongress für Phytotherapie. Der Grund: Bei der endoskopischen Abklärung trifft der Untersucher auf eine unauffällig erscheinende Darmschleimhaut und auch sonst lassen sich bei den üblichen Untersuchungen keine auffälligen Befunde erheben.

Mögliche Alternative zum Steroid

Aufschluss kann in diesen Fällen nur die histologische Diagnostik erbringen. Die Biopsien müssen aus der unauffällig erscheinenden Darmschleimhaut gewonnen werden. Erst unter dem Mikroskop lässt sich dann erkennen, ob der Patient eine kollagene oder lymphozytäre Kolitis hat.

Therapie der ersten Wahl bei diesen Patienten ist die lokale Steroidtherapie mit Budenosid. Unter einer Dosierung von 9 mg täglich findet man Ansprechraten von bis zu 100 % und die „Number needed to treat“ liegt bei nur zwei Patienten. Neben der hohen Rate an klinischen Remissionen ist unter der Steroidtherapie auch eine deutliche Besserung der Lebensqualität belegt, berichtete der Gastroenterologe.

Als pflanzliche Alternative bietet sich möglicherweise ein Weihrauchextrakt an, der in einer Studie an 31 betroffenen Patienten geprüft wurde. Unter der Behandlung mit Boswellia serrata (dreimal täglich 400 mg) konnte bei 63,3 % der Teilnehmer innerhalb von sechs Wochen eine klinische Remission erreicht werden. In der Placebogruppe sprachen dagegen nur 26,7 % auf die Therapie an.

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