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Cartoon Kassenabrechnung
Beschränkte Leistungen klug ansetzen, heißt RLV und QZV nutzen

Die Leistungen des EBM-Abschnitts „Allgemeine diagnostische und therapeutische Gebührenordnungspositionen“ unterliegen dem Regelleistungsvolumen (RLV) oder Qualitätszuschlägen (QZV) und damit einer Mengenbegrenzung. Trotzdem ist es wichtig, diese Leistungen vollständig abzurechnen!
Denn schöpft man das QZV nicht aus, wird die Punktzahl dem RLV zugeschlagen und geht dort verloren, wenn das vorhandene Honorarvolumen nicht abgerufen wird. Das kann zumindest im hausärztlichen Bereich leicht passieren, da dort zur Füllung des RLV nur wenige Pauschalen und die Gesprächsleistungs-Ziffer 03230 zur Verfügung stehen.
Kompressionstherapie im EBM: auch für Strümpfe!
- chronisch venöse Insuffizienz,
- postthrombotisches Syndrom,
- tiefe Beinvenenthrombose,
- oberflächliche Beinvenenthrombose und/oder
- Lymphödem.
Behandlung von frischen Wunden: Zeit beachten!
Chronische Wunden: komplizierte Ausschlüsse
Kompressionstherapie in der GOÄ: Baukasten-Prinzip
In der GOÄ herrscht Einzelleistungsvergütung – ein anderer schöner Grund für eine sorgsame Abrechnung! Eine Komplexleistung gibt es nicht, die Grundleistung ist die Nr. 204 GOÄ (Kompressionsverband, 95 Punkte). Multipliziert mit dem 2,3-fachen Schwellensatz resultiert daraus ein Honorar von 12,74 Euro. Da mit dieser Ziffer nur ein einfacher „Kompressionsverband“ abgedeckt ist und nicht der „phlebologische Funktionsverband“, ist ein Multiplikator über dem Schwellensatz unter Hinweis auf den Aufwand möglich. Auch diese Leistung kann je angelegtem Kompressionsverband berechnet werden und es gibt keine Beschränkung auf den Behandlungsfall. Für die Kontrolluntersuchungen der Beinumfänge kann dann noch die Nr. 5 GOÄ (symptombezogene Untersuchung) berechnet werden. Gleichzeitig ist eine zusätzliche Berechnung der Nr. 200 GOÄ für den einfachen Verband nicht ausgeschlossen. Dies ist z.B. im Zusammenhang mit dem großflächigen Auftragen von Externa wie etwa Salben, Puder oder Lotionen nach Nr. 209 GOÄ denkbar. Besteht ein Ulcus cruris, wäre eine zusätzliche Berechnung der Nr. 2006 GOÄ möglich (Behandlung sekundär heilender Wunde). Eine vorbereitende apparative Kompressionstherapie ist dagegen nach Nr. 526 GOÄ berechnungsfähig. Die Materialkosten für die genannten Verbände können zusätzlich z.B. über den hier von den Privatkassen in der Regel anerkannten UV-Nebenkostentarif pauschal zum Ansatz gebracht werden.Ausschlüsse bei der Behandlung chronischer Wunden | |||
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EBM | Legende | Euro | Ausschlüsse |
02310 | Behandlung sekundär heilender Wunde(n) und/oder Decubitalulcus (-ulcera) | 21,84 | Sitzung: 02312, 02313, 02350, Quartal: 02300 bis 02302, 02311, 02340, 02341, 02360 |
02311 | Behandlung des diabetischen Fußes | 14,92 | Sitzung: 02300 bis 02302, 02313, 02350, 02360 Quartal: 02310, 02312 |
02312 | Behandlungskomplex eines oder mehrerer chronisch venöser Ulcera cruris | 5,86 | Sitzung: 02310, 02350, 02360, Quartal: 02300 bis 02302, 02311 |
Leistungspositionen für die Behandlung chronischer Wunden haben leider viele Ausschlüsse, die es zu beachten gilt. |
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