Bessere Therapie für Akromegalie-Patienten

Dr. Anja Braunwarth, Foto: thinkstock

Damit Kinn und Nase nicht permanent weiter wachsen! Akromegalie-Kranke brauchen bessere Therapie.

Um Morbidität und Mortalität von Patienten mit Akromegalie zu senken, müssen die Wachstumshormone gut kontrolliert sein. Dies ist oft nicht der Fall. Bei der Auswertung von Daten des Deutschen Akromegalie-Registers wurden 1344 Patienten berücksichtigt.


Deren Befunde waren im Mittel neun Jahre nach Erstdiagnose dokumentiert. Als kontrolliert galt die Erkrankung, wenn die Insulin-like growth factor I (IGF-I)-Werte im Normbereich lagen. Fast 90 % der Patienten hatte mindestens eine chirurgische Intervention hinter sich, 22 % erhielten eine Bestrahlung und 43 % eine medikamentöse Behandlung (Somatostatinanaloga, Dopaminagonisten, Pegvisomant oder entsprechende Kombinationen).

Trotz klarer Indikation keine Wachstumsbremse  

Bei insgesamt zwei Dritteln (68 %) der Betroffenen war die Akromegalie unter Kontrolle, bei längerer Krankheitsdauer (über zwei Jahre) betrug diese Rate 78 %. Ausschließlich mit chirurgischen Maßnahmen gelang der Erfolg bei einem Drittel, eine ergänzende Radiotherapie normalisierte das IGF-I in 35 % der Fälle.


Medikamente erreichten bei 63 % der Betroffenen eine ausreichende Senkung des IGF-1-Wertes (77 % unter den längerfristig Kranken). Aber: 47 % der Patienten mit erhöhtem IGF-I erhielten keine Medikamente, heißt es in einem Poster, das Professor Dr. Christof Schöfl, Vorsitzender des Deutschen Akromegalie-Registers vom Universitätsklinikum Erlangen, und seine Kollegen beim 55. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie präsentierten.

Akromegalie: Medikamentöse Therapie besser ausschöpfen!

Das Langzeit-Outcome bei Akromegalie-Patienten ließe sich durch das volle Ausschöpfen der medikamentösen Optionen verbessern, insbesondere, wenn Chirurgie und/oder Radiotherapie nicht ausreichen, resümieren die Studienautoren.

Akromegalie-Patient
Akromegalie-Patient


Manchmal drängt sich der Akromegalie-Verdacht beim ersten Blick auf.


Foto: doccheck/ Georg Graf von Westphalen

Quelle: 55. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

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