Cartoon Medizin und Markt

Bessere Überlebenschancen durch Checkpoint-Inhibitoren bei TNBC

Dr. Angelika Bischoff

Langfristig zeichnet sich auch im ereignisfreien Überleben ein Vorteil ab. Langfristig zeichnet sich auch im ereignisfreien Überleben ein Vorteil ab. © iStock/ideabug

Das triplenegative Mammakarzinom verhält sich aggressiver als alle anderen Brustkrebs-Subtypen. Als State-of-the-Art bei der Behandlung gilt derzeit die Chemotherapie – noch. Daten aus zwei Studien könnten diesen Standard ändern.

In der Phase-3-Untersuchung IMpassion 130 wurde der PD-L1-Inhibitor Atezolizumab in Kombination mit nab-Paclitaxel in der Erstlinientherapie des metastasierten triplenegativen Mammakarzinoms (TNBC) mit Placebo plus nab-Paclitaxel verglichen. Das progressionsfreie Überleben konnte durch die Kombination mit 7,2 Monaten versus 5,5 Monaten signifikant verlängert werden (HR 0,80; 95%-KI 0,69–0,92; p = 0,002), in der PD-L1-positiven Subgruppe mit 7,5 Monaten versus 5,0 Monaten (HR 0,62; 95%-KI 0,49–0,78; p < 0,001). Daten zur prädiktiven Bedeutung der PD-L1-Expression verdeutlichen, dass eine Expression > 1 % ein verlässlicher prädiktiver Marker für einen Überlebensvorteil mit Atezolizumab darstellt. Professor Dr. Diana Lüftner von der Charité –Universitätsmedizin Berlin hält diese Ergebnisse für so bedeutsam, dass sie den Therapiestandard des TNBC verändern dürften.

Die Ergebnisse aus der Keynote-522-Studie, in der erstmals ein Immuntherapeutikum im neoadjuvanten Setting überprüft worden war, stufte die Referentin ähnlich hoch ein. Die neoadjuvante Chemotherapie habe sich beim TNBC etabliert, weil sich mit ihr die Chance für eine Komplettremission erhöhen und das ansonsten hohe Rezidivrisiko deutlich verringern lasse. In der Phase-3-Studie erhielten Patientinnen mit TNBC den PD1-Inhibitor Pembrolizumab bzw. Placebo plus Chemotherapie über sechs Monate (vier Zyklen Carboplatin plus Paclitaxel und vier Zyklen Doxorubicin oder Epirubicin plus Cyclophosphamid). An die Operation schloss sich dann eine adjuvante Therapie mit Pembrolizumab oder Placebo für weitere sechs Monate an.

Die Rate pathologischer kompletter Remissionen (pCR) nach der neoadjuvanten Therapie betrug im Pembrolizumab-Arm 64,8 %, unter alleiniger Chemotherapie 51,2 % (13,6 %-Punkte Differenz; 95%-KI 5,4–21,8; p < 0,001). In der PD-L1-positiven Subgruppe lag die pCR-Rate bei 68,9 % unter Pembrolizumab, bei 54,9 % unter Placebo. Die entsprechenden Anteile in der PD-L1-negativen Subgruppe waren 45,3 % vs. 30,3 %. Das heißt, auch PD-L1-negative Patienten profitieren von Pembrolizumab. Langfristig zeichnet sich auch im ereignisfreien Überleben in der Pembrolizumab-Gruppe ein Vorteil ab, der bisher jedoch keine statistische Signifikanz erreicht hat, so die Expertin. 

Quelle: 47. Münchener Fachpresse-Workshop der POMME-med.

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Langfristig zeichnet sich auch im ereignisfreien Überleben ein Vorteil ab. Langfristig zeichnet sich auch im ereignisfreien Überleben ein Vorteil ab. © iStock/ideabug