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Beziehungsstatus „es ist kompliziert“

„Allerdings wurde bei diesen Untersuchungen bislang nicht berücksichtigt, dass viele Betroffene in den Jahren vor ihrer Darmkrebsdiagnose an Gewicht verlieren“, so Prof. Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg.
Er und sein Team starteten eine Neuauswertung der DACHS-Studie – eine der weltweit größten Fall-Kontroll-Studien zu Darmkrebs, die seit 2003 am DKFZ durchgeführt wird. Für knapp 12.000 Teilnehmende waren Daten zum Körpergewicht bei Diagnose sowie mehreren Zeitpunkten davor vorhanden.
Körpergewicht korreliert mit Darmkrebsrisiko
Das Ergebnis: Statistisch besteht keine Relation zwischen Körpergewicht und Darmkrebsrisiko, wenn man den Diagnosezeitpunkt betrachtet. Schaut man sich die zwei Variablen etwa acht bis zehn Jahre vor Diagnose an, ist sehr wohl ein Zusammenhang zu erkennen – dieser ist zu diesem Zeitpunkt sogar am stärksten ausgeprägt. Waren die Teilnehmenden in dem Zeitraum adipös, war das Darmkrebsrisiko verdoppelt.
Die Forschenden machen auf einen zweiten Zusammenhang aufmerksam: Eine ungewollte Abnahme von mindestens zwei Kilo innerhalb von zwei Jahren vor Diagnose deute auf eine Darmkrebserkrankung. Das Phänomen wurde unter den Krebsbetroffenen 7,5-mal häufiger beobachtet als in der Kontrolle. „In diesem Zeitraum ist der Krebs schon da, aber noch nicht durch Symptome aufgefallen. Hausärzt:innen sollten ihre Patient:innen deshalb regelmäßig nach unbeabsichtigtem Gewichtsverlust fragen“, betonte Prof. Brenner.
Quelle:
Mandic M et al. JAMA Network Open. 2023; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.9556
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