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Buprenorphin für Föten besser als Methadon

Ein Forscherteam um die Pharmakoepidemiologin Dr. Elizabeth Suarez vom Brigham and Women‘s Hospital in Boston wertete Daten von mehr als 2,5 Millionen Lebendgeburten der Jahre 2000 bis 2018 aus. 13.255 Frauen hatten während der Schwangerschaft Buprenorphin angewendet, 6.019 Methadon.
Etwa jedes zweite Neugeborene der Mütter, die im letzten Monat vor der Entbindung Buprenorphin eingenommen hatten, entwickelte ein neonatales Entzugssyndrom. Demgegenüber waren nahezu sieben von zehn Kindern der Methadonanwenderinnen betroffen. Unabhängig vom Zeitpunkt der Exposition kamen die Kinder der Buprenorphingruppe zudem signifikant seltener als Frühgeborene, Small-for-Gestational-Age oder mit einem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt. Bezüglich der Kaiserschnittrate und der Häufigkeit schwerer maternaler Komplikationen unterschieden sich die beiden Gruppen dagegen nicht.
Buprenorphin setzt sich immer mehr gegen Methadon durch – unter anderem auch wegen des einfacheren Verschreibungsprozesses, berichtet Prof. Dr. Elizabeth Krans von der Universität Pittsburgh in ihrem Kommentar. Ein großes Problem sieht sie allerdings im zunehmenden Konsum synthetischer Opioide: Da beispielsweise Fentanyl fünfzig- bis hundertfach potenter als Morphin ist, lindert Buprenorphin als partieller Opioidrezeptoragonist den Entzug in diesem Fall nicht vollständig. Die Wahl des Substitutionsmedikaments bleibt also immer eine individuelle Entscheidung, so die Expertin.
Quellen:
1. Suarez EA et al. N Engl J Med 2022; 387: 2033-2044; DOI: 10.1056/NEJMoa2203318
2. Krans EE. N Engl J Med 2022; 387: 2085-2086; DOI: 10.1056/NEJMe2212967
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