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CAR-T-Zelltherapie bewährt sich bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome

Birgit-Kristin Pohlmann

Real-World-Daten bestätigen die Ergebnisse aus ZUMA-1. Real-World-Daten bestätigen die Ergebnisse aus ZUMA-1. © iStock/A stockphoto

CAR-T-Zellen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Die Immuntherapien bieten nun auch bei aggressiven B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen neue Behandlungsmöglichkeiten.

Für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist die chimäre Antigenrezeptor-T-Zelltherapie (CAR-T-Zellen) eine vielversprechende neue Behandlungsoption. Zugelassen sind die gentechnisch modifizierten T-Lymphozyten beim Erwachsenen nach zwei oder mehr systemischen Therapien.

Bislang überlebten Erkrankte mit DLBCL, die auf eine Chemotherapie nicht ansprachen oder nach einer autologen Stammzelltherapie einen Rückfall erlitten, duchschnittlich etwa sechs Monate, erläuterte Professor Dr. Thomas Pabst von der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie am Inselspital Bern. In der Phase-1/2-Studie ZUMA-1, deren Daten die Grundlage für die Zulassung von Axicabtagen-Ciloleucel (Yescarta®) sind, ließ sich die mediane Überlebenszeit mit 25,8 Monaten mehr als vervierfachen. Nach drei Jahren war noch fast die Hälfte (47 %) der Studienteilnehmer am Leben. Das seien eindrucksvolle Daten für die Immuntherapie, die sich auch im klinischen Alltag finden ließen, so der Onkologe.

Ein Drittel der Patienten mit Komplettremissionen

So zeigen Daten aus Heidelberg bei Patienten mit refraktärer Erkrankung, die außerhalb klinischer Studien mit einer CAR-T-Zelltherapie – mehrheitlich war das Axicabtagen-Ciloleucel – behandelt worden waren, eine objektive Ansprechrate von über 70 %. Ein Drittel der Patienten erreichte eine Komplettremission, wie Professor Dr. Peter Dreger von der Klinik für Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikum Heidelberg erklärte. Nach einem Jahr waren noch 36 % der Erkrankten ohne Progress.

Diese Ergebnisse entsprechen dem Experten zufolge den Real-World-Daten aus den USA. Dort liegt die Rate an Komplettremissionen sogar über 50 %, was Prof. Dreger auf die in den USA bessere Verfügbarkeit der PET zurückführt.

An die CAR-T-Zelltherapie sollte schon früh gedacht werden, riet Professor Dr. Dominik Wolf von der Universitätsklinik für Innere Medizin V in Innsbruck. Er empfiehlt die enge Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Behandlungszentrum von Anfang an, um insbesondere Patienten mit hohem Risiko beizeiten einem Tumorboard vorstellen und die Immuntherapie umsichtig planen zu können. Dazu gehöre auch, geeigneten Personen eine Off-Label-Behandlung im Rahmen einer Studienteilnahme zu ermöglichen.

Vielversprechend auch bei indolenten Lymphomen

Eine wichtige Perspektive sehen die Experten darin, den Nutzen der modifizierten Immunzellen in frühen Therapielinien beim refraktären DLBCL zu validieren. Professor Dr. Martin Dreyling, Medizinische Klinik III, Ludwig-Maximilians-Universität München, sieht die CAR-T-Zellen zudem als künftige Option für ausgewählte Hochrisikopatienten mit indolentem Lymphom, insbesondere bei rezidivierender Erkrankung. Klinische Studien hierzu hätten bereits vielversprechende Daten geliefert. 

Quelle: Satellitensymposium „CAR-T-Zelltherapie: Klinische Praxis und Perspektiven“, anlässlich der DGHO-Jahrestagung 2020; Veranstalter: Kite/Gilead

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Real-World-Daten bestätigen die Ergebnisse aus ZUMA-1. Real-World-Daten bestätigen die Ergebnisse aus ZUMA-1. © iStock/A stockphoto