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CD38-Antikörper als Option für das transplantationsfähige multiple Myelom

Dr. Judith Besseling

Fast alle Myelom-Patienten erhalten eine Erstlinie – eine Zweitlinie weitaus weniger. Fast alle Myelom-Patienten erhalten eine Erstlinie – eine Zweitlinie weitaus weniger. © iStock/Rost-9D

Für die Behandlung des multiplen Myeloms stehen diverse Optionen zur Verfügung. Welches Regime dabei primär genutzt werden sollte, wird immer wieder diskutiert.

Sollte die beste Behandlungsoption immer als Erste eingesetzt werden? Für ein klares Ja plädierte Professor Dr. Thierry Facon, Universität Lille. Eines seiner Argumente: 95 % der Patienten mit multiplem Myelom erhalten eine Erstlinientherapie, aber nur noch 61 % eine Zweitlinienbehandlung. Das ist das Ergebnis einer Real-World-Analyse. Vielen Betroffenen würde somit eine potente Therapieoption verwehrt bleiben, wenn sie nicht direkt eingesetzt wird, so der Experte.

Prof. Facon präsentierte einen Überblick über die von der EMA zugelassenen Behandlungsoptionen bei einem neu diagnostizierten multiplen Myelom: Zwei für transplantationsfähige Patienten und sechs für nicht-transplantationsfähige Patienten. Alle seien effektiv und werden gut toleriert.

Viererkombination senkt Progressionsrisiko um 53 %

Eine weitere Option aufseiten der transplantationsfähigen Patienten könnte die Kombination aus dem CD38-Antikörper Daratumumab (DARZALEX®) und Bortezomib (VELCADE®), Thalidomid sowie Dexamethason (VTd) werden. Dieses Regime wurde in der CASSIOPEIA-Studie gegen VTd alleine getestet. Das Ergebnis: Die Hinzunahme des Antikörpers kann das Progressionsrisiko um 53 % senken. Nach einem medianen Follow-up von 18,8 Monaten waren 93 % der Patienten im Verumarm ohne Progress im Gegensatz zu 85 % in der Kontrollgruppe (Hazard Ratio 0,47; 95%-Konfidenzintervall 0,33–0,67; p < 0,0001).

Eine Möglichkeit bei nicht-transplantationsfähigen Patienten ist die Kombination aus Bortezomib, Melphalan und Prednison. Auch hier kann Daratumumab hinzugenommen werden, wodurch das Progressionsrisiko signifikant verringert wird, so Prof. Facon. Nach einem medianen Follow-up von 27,8 Monaten lag die 30-Monats-Rate des progressionsfreien Überlebens bei 60 vs. 28 % (HR 0,43; 95%-KI 0,35–0,54; p < 0,0001). In dieser Situation ist die Kombination mit Daratumumab bereits zugelassen. 

Quelle: Satellitensymposium „Multiple myeloma at the cutting edge: What are the challenges we face today in our clinical practice?“ anlässlich des EHA-Kongresses 2019; Veranstalter: Janssen

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Fast alle Myelom-Patienten erhalten eine Erstlinie – eine Zweitlinie weitaus weniger. Fast alle Myelom-Patienten erhalten eine Erstlinie – eine Zweitlinie weitaus weniger. © iStock/Rost-9D