Neue Substanzen verbessern klinisches Ergebnis 

Dr. Miriam Sonnet

Standard in der Behandlung des cHL ist die Konsolidierung mit einer autologen Stammzelltransplantation doch Dank neuer Substanzen lassen sich klinische Ergebnisse weiter verbessern. Standard in der Behandlung des cHL ist die Konsolidierung mit einer autologen Stammzelltransplantation doch Dank neuer Substanzen lassen sich klinische Ergebnisse weiter verbessern. © momius – stock.adobe.com

Zumindest einen numerischen Vorteil scheint die Addition von Brentuximab-Vedotin zum ESHAP-Regime bei Patient:innen mit primär refraktärem/rezidiviertem klassischem Hodgkin-Lymphom zu bringen. In der BRESELIBET-Studie erreichten damit rund 20 % mehr Erkrankte eine metabolisch komplette Remission als mit alleinigem ESHAP.

Standard in der Behandlung des r/r cHL ist nach wie vor die Konsolidierung mit einer autologen Stammzelltransplantation (auto-HCT), erinnerte Dr. Anna Sureda­, Catalan Institute of Oncology, Barcelona. Wird durch eine Salvage-Chemotherapie eine metabolische Komplettremission (mCR) erreicht, beeinflusse das die Langzeitprognose nach auto-HCT positiv. Dank neuer Substanzen wie Brentuximab-Vedotin (BV) lässt sich das klinische Ergebnis weiter verbessern: So wurden mit BV-ESHAP* mCR-Raten von 70 % vor auto-HCT erzielt. Die Überlegenheit dieses Regimes gegenüber einer alleinigen Chemotherapie wurde bisher nicht in prospektiven randomisierten klinischen Untersuchungen geprüft.

Das änderte sich nun durch die Phase-2b-Studie BRESELIBET. Die 150 Teilnehmenden im medianen Alter von 35,5 Jahren mit primär r/r cHL erhielten 1:1 randomisiert drei Zyklen BV-ESHAP oder ESHAP. Erreichten sie eine mCR, bekamen sie eine BV-Konsolidierung für bis zu 16 Zyklen. In die Intent-to-Treat-Population gingen 96 Personen ein; 38 vs. 43 Betroffene aus Prüfarm vs. Kontrolle waren auswertbar.

35,1 % vs. 50 % der Erkrankten unter BV-ESHAP vs. ESHAP erlitten Nebenwirkungen vom Grad 3/4. Am häufigsten kam es zu Anämie (11,8 % vs. 18 %), Neutropenie (26,5 % vs. 27,1 %) und Thrombozytopenie (11,1 % vs. 23,4 %). Den primären Endpunkt, die mCR zum Ende der Salvage-Therapie, erreichten 67,2 % vs. 47,7 % aus Prüfarm vs. Kontrolle (p = 0,13). 41 Personen wurden einer Konsolidierung zugeführt, davon 23 unter BV-ESHAP. Vier Erkrankte erlitten darunter ein Rezidiv.

„Noch immer kein signifikanter Unterschied“

Die mCR-Rate ähnele derjenigen, die aus den Daten der GELATMO-Forschungsgruppe mit BV-ESHAP bereits hervorgegangen war. Dennoch gäbe es noch immer keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Regimen, resümierte Dr. Sureda. Die Konsolidierung mit BV sei bei Patient:innen mit mCR nach der Salvage-Therapie machbar, lautete ihr zweites Fazit. ms

* Etoposid, Methylprednisolon, Cytarabin, Cis­platin

Quellen:
Sureda A. ISHL12; Abstract T098
International Symposium on Hodgkin Lymphoma 2022

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Standard in der Behandlung des cHL ist die Konsolidierung mit einer autologen Stammzelltransplantation doch Dank neuer Substanzen lassen sich klinische Ergebnisse weiter verbessern. Standard in der Behandlung des cHL ist die Konsolidierung mit einer autologen Stammzelltransplantation doch Dank neuer Substanzen lassen sich klinische Ergebnisse weiter verbessern. © momius – stock.adobe.com