Cholesterin - Mythen und Legenden

Manuela Arand

Über Cholesterin und Cholesterinsenker kursieren jede Menge plausibel klingende, dennoch falsche Behauptungen. Lassen Sie sich aufklären!

Mythos Nr. 1: Cholesterin ist ein körpereigener Stoff, kann also gar nicht gefährlich sein. Himmelschreiender Unfug: Der Körper schafft es völlig problemlos, Substanzen herzustellen, die ihm schaden - so baut er aus Nitraten (zum Beispiel in gepökeltem Fleisch) giftige Nitrite, die wiederum in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden -
um nur ein Beispiel zu nennen.

Mythos Nr. 2: Die Zellen brauchen Cholesterin, um Zellwände daraus herzustellen. Stimmt - aber jede Zelle ist in der Lage, selbst genügend Cholesterin zu produzieren. Das Nahrungscholesterin hat keinerlei Einfluss auf die Zellstabilität.

Mythos Nr. 3: Wer wenig Cholesterin isst, kurbelt die körpereigene Cholesterinproduktion an. Auch richtig - nur der Schluss, cholesterinarme Ernährung sei unsinnig, führt in die Irre. Tatsache ist: Es gibt Menschen, deren Cholesterinspiegel kaum auf fettarme Kost anspricht, und andere, bei denen das Cholesterin im Blut deutlich sinkt, wenn sie ihre Ernährung auf fettarm umstellen - wie übrigens bei Salzverzehr und Blutdruck auch. Wer zu welcher Gruppe gehört, findet man nur durch Ausprobieren raus.

Mythos Nr. 4: Die Veränderungen in den Blutgefäßen bei der Arteriosklerose bestehen zum gro-ßen Teil gar nicht aus Cholesterin. Wiederum ein Körnchen Wahrheit: Arteriosklerose entsteht durch einen ziemlich komplexen Prozess, bei dem unter anderem Immun-, Muskel- und Bindegewebszellen eine Rolle spielen - und Cholesterin im Blut, das diesen Zellen den Anstoß geben kann, arteriosklerotische "Plaques" in den Arterien zu bauen.

Mythos Nr. 5: Eier und Butter sind ungesund und Knoblauch senkt den Cholesterinspiegel. Sowohl Eier als auch Butter enthalten zwar Cholesterin, um durch den Verzehr den Cholesterinspiegel drastisch zu erhöhen, müsste man aber riesige Mengen davon verputzen. Für gesunde Menschen ist das tägliche Frühstücksei völlig unbedenklich und die Frage "Butter oder Diätmargarine?" reine Geschmackssache (normale Margarine enthält nebenbei bemerkt ebenso viel Fett wie Butter).

Vom Knoblauch hat man lange Zeit geglaubt, er könne den Cholesterinspiegel nachhaltig senken. Tierversuche und Tests im Reagenzglas hatten das annehmen lassen, neue wissenschaftliche Untersuchungen am Menschen konnten es aber nicht bestätigen. Das Gleiche gilt auch für Knoblauchpillen und Knoblauchextrakte.

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