Colitis ulcerosa: Mesalazin beherzt dosieren!

Bei leichter bis mäßig aktiver Colitis ulcerosa (CU) ist Mesalazin – topisch oder oral – gemäß der Leitlinie das Mittel der Wahl. Erst bei Versagen der Therapie kommen Steroide in Betracht.

Mehrere aktuelle Studien haben sich der richtigen Mesalazin-Dosis gewidmet. Die kombinierte Auswertung zweier Phase-III-Studien zeigte, dass 4,8 g/d Mesalazin schneller als 2,4 g zur Symptomfreiheit führten (19 vs. 29 Tage). Zudem lag die Mukosaheilungsrate unter der doppelten Dosis signifikant höher (80 vs. 68 %), berichtete Professor Dr. Volker Gross, Medizinische Klinik II am Klinikum St. Marien in Amberg, beim Gastro-Update.

Colitis ulcerosa: Drei Gramm Mesalazin mindestens, einmal täglich reicht

In einer japanischen Studie führten 4 g/d Mesalazin bei Patienten, die unter 1,5–2,25 g/d ein Rezidiv erlitten hatten, in 66 % der Fälle zu einer klinischen und bei 48 % zu einer endoskopischen Besserung. Schließlich ergab eine weitere Studie, dass 3,6 g/d eines pH-abhängig freigesetzten Mesalazins wirksamer waren als 2,4 g/d, letztere Dosis zeigte sich 2,25 g eines zeitabhängig freigesetzten Wirkstoffs ebenbürtig.

Somit ergibt sich, dass Mesalazin-Dosen über 3 g/d effektiver sind als darunterliegende, betonte Prof. Groß. Ob Mesalazin einmal oder mehrmals täglich genommen wird, ist nach den Ergebnissen einer weiteren Studie egal.

Orales Budesonid für Mesalazin-Nonresponder?

In der Steroidtherapie hat sich bei distalem Befall Budesonid bereits als wirksam erwiesen. Eine randomisierte Studie verglich nun die orale Gabe (1 x 9 mg, pH-abhängig freigesetzt) mit der Standardtherapie (1 x 3 g Mesalazin-Granulat mit Zweikomponentengalenik) an 343 Patienten mit leicht bis mäßig aktiver Colitis ulcerosa.

Nach acht Wochen waren unter Budesonid signifikant weniger Patienten in Remission (39,5 vs. 54,8 %). Aber die Aktivität nahm in beiden Gruppen rasch ab: Eine Mukosaheilung wurde mit dem Steroid bei 30,5 % und mit Mesalazin bei 39,2 % der Patienten erzielt. Weitere Studien sollen klären, ob Mesalazin- Nonresponder von oralem Budesonid profitieren. 

Quelle: Gastro Update 2012