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ESMO 2023 Friederike Klein

Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. © Jo Panuwat D - stock.adobe.com

Was kommt zuerst: Zielgerichtete Behandlung oder Immuntherapie? Zumindest für das metastasierte,  BRAF-mutierte Melanom fällt die Entscheidung auf Checkpoint-Inhibitor.

Um die optimale Sequenz von zielgerichteter und Immuntherapie bei Patient:innen mit metastasiertem, BRAF-mutiertem Melanom zu prüfen, verglichen Forschende in der Phase-2-Studie ­SECOMBIT drei Strategien:

  • Arm A: Zielgerichtete Behandlung mit Encorafenib (450 mg QD) plus Binimetinib (45 mg BID) bis zum Progress, danach Immuntherapie mit Ipilimumab (3 mg/kgKG) und Nivolumab (1 mg/kgKG) alle drei Wochen über vier Zyklen, anschließend nur Nivolumab (3 mg/kgKG alle zwei Wochen) bis zum zweiten Progress
  • Arm B: Immuntherapie wie oben bis zum Progress, danach Encorafenib plus Binimetinib bis zum zweiten Progress
  • Arm C (Sandwich-Strategie): Encorafenib plus Binimetinib über acht Wochen und direkt im Anschluss Gabe von Ipilimumab plus Nivolumab bis zum Progress; danach erneut Behandlung mit Encorafenib plus Binimetinib bis zum zweiten Progress 

Nach fünf Jahren fiel das PFS in den Armen B und C mit jeweils 50 % signifikant höher aus als in der ersten Gruppe mit 27 %, berichtete Studienleiter Prof. Dr. ­Paolo Antonio ­Ascierto vom Nationalen Tumorinstitut Fondazione G. Pascale in Neapel. Sowohl Arm B (p = 0,03) als auch C (p = 0,02) waren Gruppe A signifikant überlegen. Die Ergebnisse zum Fünf-Jahres-OS deuten einen ähnlichen Trend an, der Unterschied fiel mit 45 % (A) vs. 52 % (B) vs. 57 % (C) aber nicht signifikant aus. Subgruppenanalysen ließen vermuten, dass Patient:innen mit hohem Laktatdehydrogenase-Spiegel und hoher Metastasenlast besonders davon profitieren, wenn die Immuntherapie Teil der Primärbehandlung ist.

Hirnmetastasen waren in der aktuellen Auswertung im Arm A (23 von 69 Personen) wesentlich häufiger als in B (11/69) und C (9/68). Oftmals stellten die Kolleg:innen diese bereits im ersten Progress fest. Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. Damit ergab sich ein signifikanter Vorteil hinsichtlich des hirnmetastasenfreien Überlebens von C vs. A (p = 0,008) und B vs. A (p = 0,045). Bezüglich des Überlebens nach dem Auftreten von Hirnmetastasen zeigte sich ein Trend hin zu einem Vorteil für die Immuntherapie als Teil der Primärbehandlung, ergänzte Prof. ­Ascierto. Die Studie wird fortgesetzt.

Quelle: Ascierto PA. ESMO Congress 2023; Abstract 1083MO 

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Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. © Jo Panuwat D - stock.adobe.com