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Um die optimale Sequenz von zielgerichteter und Immuntherapie bei Patient:innen mit metastasiertem, BRAF-mutiertem Melanom zu prüfen, verglichen Forschende in der Phase-2-Studie SECOMBIT drei Strategien:
- Arm A: Zielgerichtete Behandlung mit Encorafenib (450 mg QD) plus Binimetinib (45 mg BID) bis zum Progress, danach Immuntherapie mit Ipilimumab (3 mg/kgKG) und Nivolumab (1 mg/kgKG) alle drei Wochen über vier Zyklen, anschließend nur Nivolumab (3 mg/kgKG alle zwei Wochen) bis zum zweiten Progress
- Arm B: Immuntherapie wie oben bis zum Progress, danach Encorafenib plus Binimetinib bis zum zweiten Progress
- Arm C (Sandwich-Strategie): Encorafenib plus Binimetinib über acht Wochen und direkt im Anschluss Gabe von Ipilimumab plus Nivolumab bis zum Progress; danach erneut Behandlung mit Encorafenib plus Binimetinib bis zum zweiten Progress
Nach fünf Jahren fiel das PFS in den Armen B und C mit jeweils 50 % signifikant höher aus als in der ersten Gruppe mit 27 %, berichtete Studienleiter Prof. Dr. Paolo Antonio Ascierto vom Nationalen Tumorinstitut Fondazione G. Pascale in Neapel. Sowohl Arm B (p = 0,03) als auch C (p = 0,02) waren Gruppe A signifikant überlegen. Die Ergebnisse zum Fünf-Jahres-OS deuten einen ähnlichen Trend an, der Unterschied fiel mit 45 % (A) vs. 52 % (B) vs. 57 % (C) aber nicht signifikant aus. Subgruppenanalysen ließen vermuten, dass Patient:innen mit hohem Laktatdehydrogenase-Spiegel und hoher Metastasenlast besonders davon profitieren, wenn die Immuntherapie Teil der Primärbehandlung ist.
Hirnmetastasen waren in der aktuellen Auswertung im Arm A (23 von 69 Personen) wesentlich häufiger als in B (11/69) und C (9/68). Oftmals stellten die Kolleg:innen diese bereits im ersten Progress fest. Ohne Hirnmetastasen lebten nach fünf Jahren in den Gruppen A, B und C 56 %, 80 % und 85 % der Patient:innen. Damit ergab sich ein signifikanter Vorteil hinsichtlich des hirnmetastasenfreien Überlebens von C vs. A (p = 0,008) und B vs. A (p = 0,045). Bezüglich des Überlebens nach dem Auftreten von Hirnmetastasen zeigte sich ein Trend hin zu einem Vorteil für die Immuntherapie als Teil der Primärbehandlung, ergänzte Prof. Ascierto. Die Studie wird fortgesetzt.
Quelle: Ascierto PA. ESMO Congress 2023; Abstract 1083MO
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