CRP und Calprotectin in den Keller schicken

Bei einem Morbus Crohn lässt sich eine Remission auf verschiedenen Wegen erhalten. Mehrere Faktoren beeinflussen dabei die Therapiewahl und -dauer: der bisherige Verlauf, die Ausdehnung der Erkrankung sowie die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten, die in der Vergangenheit eine Remission erreicht haben. Unabhängig von der Behandlung sollte die Krankheitsaktivität regelmäßig mittels C-reaktiven Proteinn (CRP) oder fäkalen Calprotectins bestimmt werden.
Remission impossible mit Probiotika
Haben systemische Steroide einen ersten Krankheitsschub in Remission gebracht, sollte der Patient Thiopurin als Erhaltungstherapie bekommen – auch bei einer zuvor ausgedehnten Erkrankung. Verträgt er dieses nicht, bietet Methotrexat eine Alternative. Verlief der erste Schub besonders aggressiv oder schwer oder liegen ungünstige prognostische Faktoren vor, sollte der Arzt anti-TNF-α als Dauertherapie erwägen. Steroide haben hingegen in der Remissionsphase aufgrund ihrer potenziell gravierenden Nebenwirkungen keinen Platz.
Auch Patienten, die eine Steroidabhängigkeit entwickelten, aber noch keine Immunsuppressiva erhalten haben, sollten mit Thiopurin, Methotrexat oder anti-TNF-α behandelt werden. Ein remissionserhaltender Effekt von Probiotika konnte in Studien hingegen nicht bestätigt werden.
Was tun bei einem Rezidiv nach Remission?
Erfolgte die Remission unter Monotherapie mit einem TNF-α-Blocker oder Vedolizumab, sollten diese ebenfalls weiterhin zum Einsatz kommen. Bei ausgewählten Patienten gilt dies auch für Thiopurin, bei den anderen ist eine Op. möglich. Sie kann auch bei einem Rezidiv nach Steroidabhängigkeit indiziert sein.
Thiopurin und TNF-Hemmer: absetzen erlaubt
Methotrexat darf hingegen nicht abgesetzt werden, da die Rezidivrate in Studien zu hoch war. Dagegen kann ein TNF-α-Blocker aus einer Kombination mit Azathioprin oder Methotrexat herausgenommen werden, wenn der Patient für mindestens sechs Monate in stabiler Remission war. Denn unter dieser Behandlung erhöht sich die Gefahr für lymphoproliferative Erkrankungen signifikant, wenn auch das absolute Risiko gering bleibt.Etwa ein Drittel der Patienten muss nach dem Absetzen der Therapie zwar innerhalb eines Jahres mit einem Rezidiv rechnen. Doch das erneute Hinzufügen von anti-TNF verläuft in über 80 % dieser Fälle wieder erfolgreich.
Quelle: Gomollón F et al. Journal of Crohn‘s and Colitis 2017; 3-25
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).