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Diagnostik von Morbus Crohn im Überblick

Häufige Beschwerden bei Patienten mit Morbus Crohn sind Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und chronische Diarrhö. Vor allem wenn diese Symptome bei jungen Menschen auftreten, sollten sie beim Arzt den Verdacht auf die Enteritis regionalis wecken. Bestätigt wird die Diagnose durch Anamnese und klinische Untersuchung sowie eine Kombination aus endoskopischen, histologischen, radiologischen und/oder biochemischen Verfahren, erklärt die Expertengruppe der European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO).
Nach kürzlicher Fernreise sind Stuhlproben ratsam
Zur Anamnese gehört eine eingehende Befragung zu den Beschwerden, insbesondere auch zu nächtlichen Symptomen. Zusätzlich interessieren kürzliche Reisen, Nahrungsmittelintoleranzen, die Einnahme von NSAR oder Antibiotika sowie Risikofaktoren für das Auftreten eines Morbus Crohn. Zu diesen zählen Rauchen, kürzliche infektiöse Gastroenteritis, positive Familienanamnese und eine zurückliegende Appendektomie.
Bei der Untersuchung des Abdomens ist auf potenzielle Bauchdeckenspannung, Blähungen, palpable Massen, perianale Abszesse oder Analfissuren zu achten. Auch extraintestinale Symptome sind relevant. Sie können Mund, Haut, Augen oder Gelenke betreffen. Die Laboranalyse umfasst das C-reaktive Protein (CRP) und ein großes Blutbild, um u.a. potenziell auftretende Anämie, Thrombozytose oder Mangelernährung zu überprüfen. Auch weitere Inflammationsmarker wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit oder fäkales Calprotectin können verwendet werden. Letzteres trägt dazu bei, M. Crohn von einem Reizdarmsyndrom zu unterscheiden.
Diskussionsbedarf in Sachen Klassifikation
Charakter der Striktur beeinflusst die Therapie
Vor allem Stenosen im Dünndarm oder penetrierende Komplikationen wie Abszesse oder Fisteln lassen sich mit diesen Verfahren mit hoher Genauigkeit darstellen. Außerdem erlaubt die Bildgebung, vorwiegend entzündliche von fibrotischen Strikturen abzugrenzen. Dies kann für die Therapiewahl ausschlaggebend sein (Teil 2 dieser Serie in der nächsten Ausgabe). Die Kapselendoskopie bleibt Patienten vorbehalten, die klinisch hochverdächtig auf Morbus Crohn sind, ohne dass dieser endoskopisch oder radiologisch bestätigt werden konnte. Sie ist beim Dünndarm jedoch nur eingeschränkt spezifisch. Bei Darmverschluss, Stenose oder Erkrankungen, die mit Schluckbeschwerden einhergehen, darf die Kapselendoskopie nicht angewendet werden, warnen Prof. Gomollón und Kollegen.Gomollón F et al. Journal of Crohn‘s and Colitis 2017; 3-25
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