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Crohn- und Colitistherapie nach Schema TNF

Spricht ein Patient mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) nicht auf Steroide oder Azathioprin an, steht inzwischen eine Reihe von Biologika zur Verfügung. Doch welches nimmt man zuerst? Bei der Beantwortung dieser Frage helfen Head-to-head-Vergleiche – doch die gibt es für die CED-Biologika nicht, bedauerte Professor Dr. Andreas Stallmach von der Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Jena.
Ein Blick auf die „Number needed to treat“ der Substanzen lässt aber zumindest für den M. Crohn erkennen, dass die TNF-Alpha-Blocker etwas effektiver zur raschen Remission führen als die neueren Substanzen Vedolizumab und Ustekinumab.
Prof. Stallmach stellte daraufhin sein ganz persönliches Schema vor, „was nicht heißt, dass das richtig ist“.
- Steroidrefraktärer M. Crohn mit hoher Krankheitsaktivität: 1. Wahl TNF-Antikörper, 2. Wahl Vedolizumab und Ustekinumab
- M. Crohn mit mittlerer Aktivität, älterer Patient, Komorbiditäten: wegen des geringeren Infektionsrisikos vorzugsweise Vedolizumab und Ustekinumab, erst dann TNF-Antikörper oder operieren
- M. Crohn mit sekundärem Therapieversagen unter anti-TNF: zweiter TNF-Antikörper, gefolgt von den beiden „Newcomern“
- Steroidrefraktäre C. ulcerosa mit hoher Krankheitsaktivität: TNF-Antikörper oder (gleichwertig!) Calcineurin-Inhibitoren, ggf. gefolgt von Vedolizumab
- Chronisch aktive Colitis, Komedikation mit Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin): Vedolizumab an erster Stelle, evtl. Ausweichen auf TNF-Blocker, nachrangig bleibt noch die Operation
Versagt ein TNF-Antikörper, plädierte Prof. Stallmach dafür, erst mal in der gleichen Klasse zu wechseln. Untersuchungen an Crohn-Patienten zeigten, dass es mit einem Umstieg auf einen zweiten TNF-Blocker gelingt, nach initialem Nicht-Ansprechen Remissionsraten von 30 %, nach Wirkverlust von 45 % und bei Nebenwirkungen als Grund für den Abbruch der ersten Therapie von 61 % zu erzielen.
Quelle: 25. Gastroenterologie-Update-Seminar
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