Methotrexat wirkt auch bei Colitis ulcerosa

Dr. Stefanie Kronenberger, Foto: thinkstock

Methotrexat, das in der Therapie des M. Crohn schon lange eingesetzt wird, erwies sich jetzt auch bei Colitis ulcerosa als effektiv. Eine aktuelle Studie plädiert für die Gabe, wenn die Standardtherapie versagt.

Retrospektiv haben süddeutsche Forscher die Daten von 16 Patienten mit M. Crohn und von 37 mit Colitis ulcerosa ausgewertet. Alle waren im Verlauf ihrer Krankheit mit Methotrexat (MTX) behandelt worden, mehr als die Hälfte von ihnen galt als steroidabhängig, berichteten Dr. Janine Hartl und Kollegen von der Inneren Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, in einer Posterpräsentation.


Unter der Methotrexattherapie erreichten 41 % der Crohn-Patienten und 44 % der Colitis-Kranken eine Remission. Das Ansprechen war besser, wenn zuvor keine Steroidabhängigkeit bestand. Alter und Geschlecht der Patienten sowie Therapiedauer, Krankheitsaktivität und Anzahl der Vorbehandlungen hatten dagegen keinen Einfluss auf die Wirksamkeit.

Remissionsraten mit 
M. Crohn vergleichbar

Nebenwirkungen traten in knapp der Hälfte der Fälle auf. Es wurde über Fieber und rezidivierende Infekte (20 %), Übelkeit (11 %), Transaminasenanstieg (8 %) und Abgeschlagenheit (6 %) berichtet.


Insgesamt waren die Remissionsraten bei Colitis ulcerosa also durchaus vergleichbar mit denen bei Morbus Crohn. Bei Versagen der Standardtherapie sollte daher der Methotrexateinsatz evaluiert werden, fordern die Autoren.


Quelle: Internistenkongress, Wiesbaden, 2013

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