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Damit Stechmücken keinen Stich machen
Stechmücken können Krankheiten übertragen. Wenn sie ihre Opfer stechen, gelangt Speichel in die Wunde. Falls die Stechmücke infiziert ist und sich Erreger in ihrer Speicheldrüse befinden, kann der Gestochene angesteckt werden. Oftmals bemerken wir den Moment des Stiches gar nicht, da der Speichel eine betäubende Wirkung auf unsere Haut hat. Ohne diesen Trick würden wohl die meisten Stechmücken den Stich nicht überleben.
Glücklicherweise sind gefährliche durch Stechmücken übertragene Krankheiten in unseren Breitengraden weitaus seltener als in den Tropen. Trotzdem lohnt sich ein guter Schutz, denn Mückenstiche sind unangenehm und können stark jucken. In schlimmen Fällen kann es auch zu ernsthaften Ereignissen wie Allergien oder Infektionen kommen. Während in Hochrisikogebieten teilweise ein aufwändiger Schutz (z.B. Malariaprophylaxe) notwendig ist, können wir uns in Europa relativ einfacher Mittel bedienen.
- Repellentien sind Wirkstoffe, die Mücken aufgrund ihres Geruchs abschrecken. Zu den am meisten verwendeten und effektivsten künstlichen Repellentien gehören Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin. Daneben gibt es auch Biopestizide, die entweder von natürlichen Materialien abstammen oder synthetisiert werden. Eines davon ist Ethylbutylacetylaminopropionat (EBAAP), das eine eher kurze Wirkungsdauer besitzt. Auch Zitroneneukalyptusöl gehört zu den Biopestiziden. Hausmittel wie Knoblauch oder Nelken in einer Zitronenschale haben keine ausreichende Wirkung.
- Kleidung bietet ebenfalls einen gewissen Schutz. Weil sich Mücken eher durch dunkle Farbtöne angezogen fühlen, sind helle Kleidungsstücke von Vorteil. Mückenstiche können aber auch durch die Kleidung hindurch erfolgen. Deshalb kann der Schutzfaktor durch Imprägnierung mit geeigneten Produkten (z.B. Permethrin) zusätzlich gesteigert werden. Zudem ist es ratsam, nicht zu enge Kleidung zu tragen, damit bei einem Stich durch das Kleidungsstück hindurch die Haut nicht unmittelbar darunter liegt.
- Fliegengitter können an Fenstern oder Türen installiert werden und sollen verhindern, dass Mücken in den Wohnraum gelangen. Vor allem bei Terrassen- und Balkontüren, die im Sommer oft benutzt werden, sind Gitter jedoch nicht praktikabel. In diesen Fällen bietet sich eine spezielle Fliegenschutztür an, die beim Durchgehen jeweils kurz geöffnet werden kann.
- Mückenlarven entwickeln sich in stehendem Gewässer. Beliebte Plätze im häuslichen Umfeld sind beispielsweise Regentonnen oder Blumenvasen mit Wasser. Um einer Mückenplage vorzubeugen, sollten Tonnen so gut wie möglich abgedeckt und Vasen regelmässig geleert werden.
Methoden zur lokalen Behandlung von Stichen
Hat trotz allen Vorsichtsmassnahmen eine Mücke zugestochen, so werden in der Haut Histamine freigesetzt. Diese führen zu Schwellung, Rötung und Juckreiz. Um diese Symptome zu lindern, gibt es verschiedene Methoden. Es empfiehlt sich das lokale Auftragen eines Medikamentes, das kühlend wirkt und ein Antihistaminikum enthält. Somit wird die Reaktion des Körpers auf den Mückenstich gedämpft. Im Handel sind diverse Applikationsformen (Gel, Salbe, Spray usw.) erhältlich.
Ein anderes Prinzip wird bei der Behandlungsmethode mit einem so genannten Stichheiler angewendet. Durch konzentrierte Wärme, die für einige Sekunden auf den Mückenstich gehalten wird, sollen Proteine des injizierten Insektengiftes zersetzt und somit ihre Wirkung abgeschwächt werden.
Wer ohne Reiseapotheke unterwegs ist und gestochen wird, muss improvisieren. Auch hier kommen oftmals Hausmittel wie Kartoffeln, Tomaten oder Kohl zum Einsatz, die in erster Linie kühlend wirken. Die zerdrückten Blätter der Pflanze Spitzwegerich sollen die Schwellung und den Juckreiz bekämpfen. Wichtig: Bitte nicht kratzen! Denn durch die entstehenden Hautverletzungen können leicht Bakterien in den Körper gelangen. Normalerweise wird mit den beschriebenen Methoden bald eine Linderung auftreten.
Eine zunehmende Rötung, Überwärmung oder Fieber können auf eine Infektion hinwiesen. Kreislaufbeschwerden, Atemnot, Erbrechen, Durchfall oder Schwindel deuten gar auf eine ernsthafte Reaktion hin. In all diesen Fällen sowie bei Mückenstichen an sensiblen Stellen (z.B. Schleimhaut, Augenlid, Lippe oder Genitalbereich) sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wer an einer Allergie gegen Mückenstiche leidet, sollte mit seinem Arzt besprechen, was im Falle eines Stiches zu tun ist.
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