Darmkrebs: Mehr Argumente für Erhaltungstherapie nach der Induktion

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Nach einer bevacizumabhaltigen Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom (mCRC) kann die Erhaltung mit Capecitabin/Bevacizumab den Progress verzögern.

Wie lange eine bevacizumabhaltige Erstlinienbehandlung bei CRC dauern soll, ist unklar. Da es gute Gründe für eine Fortführung der Therapie mit dem VEGF-Antikörper nach der Induktion gibt, wurde die Erhaltungstherapie mit Capecitabin plus Bevacizumab überprüft.

Für die Phase-III-Studie CAIRO-3 wurden in 64 niederländischen Zentren 558 Patienten mit nicht vorbehandeltem metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC) zunächst mit einer Induktionstherapie aus sechs dreiwöchigen Zyklen Capecitabin, Oxaliplatin und Bevacizumab (CAPOX-B) behandelt.

CAPOX-B und dann Erhaltungstherapie

Eingeschlossen wurden Patienten, die darauf mindestens eine Krankheitsstabilisierung, einen Performancestatus von 0 oder 1 sowie ausreichende Funktionen von Knochenmark, Leber und Niere hatten. Diese erhielten randomisiert eine Erhaltungstherapie mit Capectitabin/Bevacizumab oder wurden beobachtet.

Sobald eine der alle neun Wochen stattfindenden Staging-Untersuchungen eine Progression ergab, wurde das Induktions-Regime CAPOX-B wieder angesetzt und bis zur weiteren Progression fortgeführt. Die Zeit bis zur zweiten Progression war primärer Endpunkt der Studie.

Progressionsfreie Zeit deutlich verlängert

Nach median vier Jahren Follow-up (ab Randomisierung) konnte der primäre Endpunkt durch die Erhaltungstherapie signifikant verbessert werden: Im experimentellen Arm war die Zeit bis zur zweiten Progression oder Tod mit median 11,7 Monaten gegenüber der reinen Beobachtung mit median 8,5 Monaten deutlich verlängert (HR 0,67; 95% KI 0,56–0,81; p < 0,0001). Dabei war es egal, welche Therapien die Patienten nach der ersten Progression erhalten hatten.

Die Erhaltungstherapie wurde gut vertragen. Patienten unter der Erhaltungstherapie hatten jedoch häufiger ein Hand-Fuß-Syndrom (23 %). Die Lebensqualität insgesamt wurde durch die Erhaltungstherapie nicht beeinträchtigt und war zwischen den beiden Armen nicht unterschiedlich. Die Erhaltungstherapie mit Capecitabin und Bevacizumab nach sechs Zyklen einer CAPOX-B-Induktionstherapie verlängert offensichtlich die progressionsfreie Zeit und ist dabei gut verträglich, so die Autoren.

Quelle: Simkens L et al., Lancet 2015; 385: 1843–1852

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