Debatten um E-Zigaretten dauern an

Dr. med. Stefanie Kronenberger, Foto: thinkstock

Elektrische Zigaretten sind hip. Seit die erste E-Zigarette 2004 auf den Markt kam, hat sich diese Art des Rauchens explosionsartig verbreitet. Über Nutzen und Schaden diskutieren die Wissenschaftler noch.

Bereits weit über 20 Millionen Menschen rauchen E-Zigaretten, oder besser gesagt: dampfen sie. Besonders anziehend scheint diese Art der Nikotinzufuhr für 15- bis 24-Jährige zu sein, berichtete Professor Dr. Claus Vogelmeier vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg.


In einer kontrollierten Studie mit 657 Rauchern hat man das Entwöhnungspotenzial der E-Zigaretten im Vergleich zu Nikotinpflaster getestet. Die Kontrollgruppe paffte elektrische Placebo-Zigaretten. Nach einem halben Jahr betrugen die Abstinenzraten in der E-Verumgruppe 7,3 %, in der Pflastergruppe 5,8 % und unter nikotinfreier E-Zigarette hatten 4,1 % das Tabakrauchen eingestellt. Statistisch ergab sich kein signifikanter Unterschied.

Weder Karzinogene noch Kohlenmonoxid freigesetzt

Die Meinungen bleiben auch in der Fachwelt geteilt, erklärte Prof. Vogelmeier. Während die einen die E-Zigarette als mögliche Einstiegsdroge verteufeln, halten die anderen sie für eine rauchfreie Möglichkeit zum Ausstieg aus der Qualmsucht. Ausreichende Daten zur Langzeitanwendung oder zu möglichen Schäden z.B. durch Reizungen der Atemwege gibt es jedenfalls noch nicht.


Aus arbeits- und umweltmedizinischer Sicht scheint die E-Zigarette wenig Bedenken auszulösen. So gibt es keinen Nebenstrom, der die Mitmenschen belasten könnte. Eine E-Zigarette glüht nicht von alleine vor sich hin, sondern dampft nur, wenn der „Raucher“ daran zieht. An die Umgebung gibt das Dampfgerät weder Karzinogene noch Kohlenmonoxid ab, berichtete Professor Dr. Dennis Nowak vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München.


Insgesamt werden Inhaltsstoffe nur in sehr niedrigen Konzentrationen freigesetzt. Im Vergleich zur konventionellen Zigarette werde die Umwelt durch Formaldehyd z.B. zehnfach und beim Acetaldehyd sogar 450-fach geringer belastet.


Die E-Zigarette scheint also in Hinblick auf die Gefährdung der Mitmenschen keine schlechte Entwicklung zu sein. Allerdings ist auch diesbezüglich die Datenlage noch zu gering, um fundierte wissenschaftliche Aussagen zu machen, meinte Prof. Nowak.


Quelle: 10. Pneumologie-Update-Seminar

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