E-Rauchern drohen Allergien und Asthma

Die Tabakprodukte-Direktive der EU besagt eigentlich, dass E-Liquids keine Substanzen enthalten dürfen, die dafür bekannt sind, dass sie die Lunge schädigen können. Ob sich die Hersteller daran halten, haben Dr. Constantine Vardavas von der Universität Kreta und seine Kollegen untersucht. Sie nahmen die meistverkauften 122 Liquids aus neun europäischen Ländern – darunter auch Deutschland – per Massenspektrometer genauer unter die Lupe.
Das Ergebnis: Jedes Produkt enthielt mindestens einen als gesundheitsgefährdend eingestuften Stoff, in 26 % ließ sich Methyl-Cyclopentalonon, in 9 % A-Ionon nachweisen. Beiden Substanzen wird nachgesagt, dass sie Allergien und Asthmasymptome verursachen können.
Die meisten Dampfer greifen nach wie vor zur Kippe
Andere häufig gefundene bedenkliche Substanzen waren Menthol (43 %) und Ethylvanillin (17 %). „Angesichts des Vormarsches der E-Zigaretten in Europa muss dringend weiter untersucht werden, welchen Einfluss diese Substanzen auf die Lungengesundheit haben, vor allem nach Pyrolyse“, betonte Dr. Vardavas.
Keinen guten, folgt man der Studie von Dr. Linnea Hedman von der Universität Umeå. Sie hat 30 000 Schweden befragt und festgestellt, dass E-Zigaretten meistens von Menschen konsumiert werden, die auch vorher schon geraucht haben. Nur eine Minderheit beschränkte sich auf die E-Zigarette. Die Prävalenz respiratorischer Symptome wie Husten, Giemen und Auswurf korrelierte klar mit den Rauchgewohnheiten. Sie betrug bei Nichtrauchern 26 %, bei E-Rauchern 34 %, bei Rauchern konventioneller Zigaretten 46 % und bei „dualen“ Rauchern 56 %.
„Wer beide Zigarettenarten konsumiert, leidet signifikant häufiger unter Atemwegsproblemen, vor allem unter anhaltendem und produktivem Husten“, betonte Dr. Hedman. Ob das daran liegt, dass duale Raucher mehr rauchen oder dass beide Produkte zusammen gravierendere Atemwegssymptome auslösen als eines allein, bleibe allerdings noch zu klären.
Quelle: European Respiratory Society International Congress 2017
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