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Cartoon Medizin und Markt
Defi-Weste kann mehr als defibrillieren

Der plötzliche Herztod ist für mehr als 60 % der kardiovaskulären Todesfälle außerhalb der Klinik verantwortlich. Wen es treffen wird, ist nur schwer abzuschätzen. Aussagekräftigster Prädiktor ist eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) < 35 %, doch spielen weitere Faktoren eine Rolle, z.B. Tachyarrhythmien. Eine Defibrillatorweste (z.B. LifeVest®) kann durch ihre Monitoringfunktionen zur individuellen Risikostratifizierung beitragen. Der Arzt hat über das ZOLL Patient Management (ZPM) Network während der Tragezeit des Wearable Kardioverter-Defibrillators (WCD) jederzeit Zugriff auf aktuelle Gesundheitsdaten des Patienten. Dazu zählen EKGs, Compliance Reports und arrhythmische Ereignisse. Zudem lassen sich Änderungen im Gesundheitsstatus über optionale Trends-Funktionen frühzeitig erkennen. Für Dr. Andreas Hain, Kerckhoff Klinik Bad Nauheim, ist der WCD ein fester Bestandteil des Therapiekonzepts: „Neben der Detektion und Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen nutzen wir das Gerät zur Therapiekontrolle – beispielsweise kann über das Herzfrequenzmonitoring die optimale Betablockerdosierung ermittelt werden.“
Medikamentöse Therapie sollte ausgeschöpft sein
Der WCD schließt eine kritische Lücke für Patienten nach Myokardinfarkt, denn bevor die definitive Entscheidung für einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) getroffen wird, sollte gemäß Leitlinien die medikamentöse Therapie ausgeschöpft werden. „Dieses Vorgehen ist grundsätzlich sinnvoll, da sich die Herzleistung oft noch erholt“, so Dr. Sebastian Göbel vom Universitätsklinikum Mainz. Die Ergebnisse der PROLONG-II-Studie zeigten, dass Patienten, deren linksventrikuläre Ejektionsfraktion sich bis zum Ende der WCD-Tragezeit auf 35 % oder mehr verbesserte, im Anschluss kein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod mehr hatten. „Wichtig ist es, die richtigen Patienten und den richtigen Moment für eine ICD-Implantation zu finden“, sagte Prof. Dr. Joachim Ehrlich, St. Josefs-Hospital Wiesbaden. Hierbei kann die Defibrillatorweste unterstützen.
Quelle: Symposium „ZOLL | DGK Herztage 2021: LifeVest® – temporärer Schutz vor dem plötzlichen Herztod“; Veranstalter: Zoll
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