Der Feind versteckt sich in der Milch: Keiminvasion in der Kaffeemaschine

In jeder Einrichtung der Bundeswehr steht er, der Kaffeevollautomat. Wählen kann man zwischen Kaffee mit und ohne Milch und Kakao. Doch in den Milchheißgetränken tummeln sich oft blinde Passagiere wie Bacillus cereus. Das zeigt eine Studie, in der 22 Vollautomaten aus 21 Betreuungs- und Verpflegungseinrichtungen der Bundeswehr überprüft wurden. Nach der täglichen ordnungsgemäßen Reinigung wurde von allen Geräten jeweils eine Probe von Milchanteil, Topping-Pulver sowie dem Originalgebinde derselben Topping-Charge entnommen.
Sämtliche Bazillen produzierten ein Enterotoxin
Das gewonnene Material diente zum kulturellen Nachweis von Bacillus cereus sowie der Fähigkeit der Keime, die Enterotoxine Nhe und Hbl zu bilden. Schließlich überprüfte man, ob sich die beiden Toxine in den Proben befanden. Tatsächlich enthielten alle drei Probenarten B. cereus im Bereich von 101 bis 106 KbE/g. Die isolierten Bakterien waren in der Lage, mindestens eines der beiden Enterotoxine zu bilden. Während der Erreger in Truppenküchen „nur“ im Originalgebinde und den Toppings nachweisbar war, fand man ihn in den Heimbetrieben auch im trinkfertigen Heißgetränk.
Laut Oberstabsveterinär Birte Bovermann darf man vor dem Hintergrund der Ergebnisse das gesundheitliche Risiko von Kaffeevollautomaten im Rahmen des Verbraucherschutzes nicht unterschätzen. Im Falle eines Ausbruchsgeschehens sollten deshalb unbedingt auch diese als potenzielle Gefahrenquelle in die epidemiologischen Untersuchungen miteinbezogen werden.
Quellen: Aus der Fachliteratur
Bovermann B, Wehrmedizinische Monatsschrift 2017; 61: 42-49
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).