
Dicke Füße warnen vor dem Berg-Tod
Wenn ein Bergsteiger in 3000 m Höhe dicke Augen bekommt oder Hände, Vorfüße und Knöchel schwellen, sollte er dies als Warnzeichen betrachten. Die peripheren Unterhautödeme kommen bei akuter Bergkrankheit gehäuft vor und können Vorboten dieser ernsten Gesundheitsstörung sein, schreibt Dr. Rainald Fischer von der LMU München in dem Buch „Reise- und Tropenmedizin“*.
Roter Schatten kündet Retinablutung
Frauen sind häufiger betroffen, als Ursache wird erhöhte Kapillarpermeabilität angesehen. Wichtig ist die Differentialdiagnose zu einseitig auftretenden Schwellungen, z.B. bei Erfrierung, Verletzung oder Thrombose. Therapeutisch kommt niedrig dosiertes Furosemid in Frage.
Das Ausmaß der Gefahr von Retinablutungen hängt von der Steighöhe ab. Oberhalb von 5000 m blutet es bei 50 bis 80 % der Extremsportler in die Netzhaut. Dies geht möglicherweise auf erhöhten Druck in Kopf und Auge durch die Anstrengung zurück oder auf die Pressatmung bei Höhenreizhusten. Sehstörungen klagen die Betroffenen meist nicht, aber in 2 % der Fälle trifft die Hämorrhagie den Makulabereich. Dann sieht der Betroffene evtl. alles rötlich verschattet, sein Visus kann bis auf 10 % zurückgehen.
Als Ursachen für den Höhenreizhusten kommt neben Infekten eine Austrocknung der Schleimhäute und eine Ventilationssteigerung infolge der Hypoxie in Frage – oder gar ein subklinisches Lungenödem. Der Husten selbst stellt zwar keine Bedrohung dar, aber er stört die Nachtruhe, steigert den Lungenarteriendruck und begünstigt so das gefährliche Höhenlungenödem. Vorbeugend sollte man den Mund mit Tuch oder Schal schützen und nur durch die Nase atmen. Hat sich der Husten erst etabliert, helfen Noscapin oder Clobutinol.
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).