Die Behandlung von Typ-2-Diabetes im Alter erleichtern

„Eine gute Diabetestherapie beginnt frühzeitig nach der Diagnose, berücksichtigt individuelle Faktoren und normalisiert die Hyperglykämie, ohne das Hypoglykämierisiko zu erhöhen“, erinnerte Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, RWTH Aachen.

In der Diabetestherapie ergibt sich eine spezielle Situation für ältere und geria­trische Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wie Dr. Rahel Eckardt-Felmberg, St. Joseph Krankenhaus, Berlin, betonte, leidet heute jeder Fünfte im Alter von über 80 Jahren an dieser Erkrankung. Insbesondere bei geria­trischen Patienten habe die Vermeidung von Hypoglyk­ämien höchste Priorität. Sulfonylharnstoffe sollten deshalb nicht eingesetzt werden, demgegen­über spielten bei dem Patientenklientel DPP4-Hemmer eine große Rolle und der SGLT2-Inhibitor Empagliflozin sei bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen angezeigt.

Fixkombinationen verschiedener Wirkstoffe sind laut Professor Dr. Monika Kellerer, Marienhospital Stuttgart, eine gute Option, um bei multimorbiden Patienten die Tablettenlast zu verringern, wobei Kombinationen ohne Hypoglykämierisiko zu bevorzugen seien. Sie verwies hierbei auf die Fixkombination aus dem neuen SGLT2-Hemmer Ertugliflozin und dem DPP4-Hemmer Sitagliptin (Steglujan^®), die im März 2018 von der europäischen Arzneimittelkommission zugelassen worden ist.

Die Fixkombi eignet sich für Patienten, deren Blutzucker unter Metformin und/oder einem Sulfonylharnstoff und Sitagliptin oder Ertugliflozin nicht ausreichend gesenkt werden kann, ebenso wie für Patienten, die bereits mit der Kombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin in Form von einzelnen Tabletten behandelt werden.

Quelle: Symposium „Personalisiertes Management des Typ-2-Diabetes“ anlässlich des Diabetes Kongresses 2018; Veranstalter: MSD