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Cartoon Medizin und Markt
Die Prognose von Weichgewebesarkomen verbessern

Seit den 1970er Jahren ist Doxorubicin bei metastasierten Weichgewebesarkomen in der ersten Therapielinie Standard, erinnerte Professor Dr. Bernd Kasper vom Interdisziplinären Tumorzentrum der Universitätsmedizin Mannheim. Jahrzehntelange Versuche, die Ergebnisse durch zusätzliche Gabe weiterer Zytostatika zum Anthrazyklin zu verbessern, schlugen fehl. „Keine Studie ergab einen Überlebensbenefit der geprüften Kombinationen“, so Prof. Kasper.
Bedingte Zulassung auf Basis der Phase-II-Daten
Vor diesem frustranen Hintergrund bezeichnete er die positiven Phase-II-Daten zu Olaratumab mit einem Überlebensvorteil von nahezu einem Jahr als „beeindruckend“. In der randomisierten Studie JGDG war die Kombination des rekombinanten monoklonalen IgG1-Antikörpers Olaratumab (Lartruvo™) plus Doxorubicin mit der Doxorubicin-Monotherapie als First-Line-Standard verglichen worden.
Eingeschlossen wurden 133 doxorubicinnaive, nicht kurativ zu behandelnde Patienten mit Weichgewebesarkomen. Doxorubicin wurde in beiden Armen in bis zu acht dreiwöchigen Zyklen verabreicht. Patienten im Kombinationsarm erhielten zusätzlich Olaratumab an Tag 1 und 8. Nach Ende der Chemotherapie konnte der Antikörper bis zum Progress weiter verabreicht werden.
Kontrollpatienten lebten median 14,7 Monate, kombiniert behandelte Patienten dagegen 26,5 Monate (HR 0,463; p = 0,0003). Die Kombination war bei allen Sarkom-Subtypen ähnlich gut wirksam, berichtete Prof. Kasper.
Auf der Basis dieser positiven Phase-II-Daten wurde Olaratumab im November 2016 von der European Medicines Agency (EMA) in Kombination mit Doxorubicin für die Erstlinientherapie nicht mehr kurativ zu behandelnder Sarkompatienten zugelassen. Das Präparat ist seit Dezember 2016 in Deutschland verfügbar.
Es handelt sich um eine bedingte Zulassung durch die EMA. Daher werden die Ergebnisse zu Olaratumab derzeit in der Phase-III-Studie ANNOUNCE, für die bereits alle Patienten rekrutiert wurden, verifiziert.
Keine höhere Toxizität mit Ausnahme von Neutropenien
Prof. Kasper bezeichnete die Verträglichkeit von Olaratumab in der Phase-II-Studie als gut. Dies habe sich mittlerweile auch beim klinischen Einsatz bestätigt. Mit Ausnahme einer etwas vermehrt auftretenden Neutropenie unter Olaratumab wird keine additive Toxizität zu den typischen doxorubicinbedingten Nebenwirkungen beobachtet, berichtete er.
Quelle: Presse Lunch Talk anlässlich der ASCO-Jahrestagung 2017; Veranstalter: Lilly
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